Frage an Ye-One Rhie von Riko A. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Angermeyer,

die Landwirtschaft ist bereits heute vom Klimawandel betroffen und wird es zukünftig noch stärker sein. Mehr extreme Hitze, weniger Sommerniederschläge und häufigere Starkregenereignisse sind eine zusätzliche Herausforderung bei der Produktion von Lebensmitteln. Es sind daher weitgehende Anpassungen erforderlich. Weitere Herausforderungen sind die von Ihnen genannte Reinhaltung des Grundwassers, das Verhindern des Insekten- und Artensterbens, aber auch die Bezahlbarkeit von Lebensmitteln für alle Teile der Bevölkerung.

Um die Überlebensfähigkeit der Landwirtschaft vor dem Hintergrund des Klimawandels zu sichern, ist eine Umstellung auf widerstandsfähige Pflanzen- und Tierarten notwendig. Oftmals kann auch auf alte Arten, die weniger empfindlich sind, zurückgegriffen werden. Die derzeitige Massentierhaltung ist zu hinterfragen und wenn möglich auf Haltungsformen mit einer geringeren Tierdichte umzustellen. In diesem Zusammenhang besteht auch die Chance den Einsatz von Herbiziden, Insektiziden und Antibiotika deutlich zu senken. Eine Begleitung durch strengere Grenzwerte und regelmäßige Kontrollen halte ich für notwendig.

Die Gestaltung der Agrarsubventionen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, um den Umbau der Landwirtschaft und die Bezahlbarkeit von Lebensmitteln unter einen Hut zu bekommen. Ökologie und Tierwohl müssen zukünftig genauso wie kleinbäuerliche Strukturen vorrangig unterstützt werden. Gleichzeitig müssen wir an der Wertschätzung von Lebensmitteln durch die Verbraucherinnen und Verbraucher arbeiten. Eine klare verpflichtende Kennzeichnung der Qualitätsstandards kann einen unterstützenden Marktdruck zu mehr Ökologie, Tierwohl, Regionalität und insgesamt mehr Nachhaltigkeit erzeugen.

Mit freundlichen Grüßen

Ye-One Rhie