Frage an Wolfram Kuschke von Angelika W. bezüglich Verbraucherschutz
Reklamation einer ausbleibenden Möbellieferung, Probleme mit dem Telefonanbieter und/oder dem Energieversorger, Fragen zur richtigen Mülltrennung und Ernährung - ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger haben die gleichen Probleme wie deutsche Verbraucher. Spezielle Beratungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund erweitern die Integrationsbemühungen des Landes NRW um einen wichtigen Bestandteil.
Unter welchen Voraussetzungen befürworten Sie diese Idee?
Sehr geehrte Frau Weischer,
zunächst herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ich stimme Ihnen zu: Menschen mit Migrationshintergrund haben oft die gleichen Probleme wie deutsche Verbraucher, allerdings gibt es hier häufig Sprachbarrieren und Unwissenheit über die Angebote im Rahmen der Verbraucherberatung.
Die Studie „Verbraucherberatung für Migrantinnen und Migranten, exemplarisch dargestellt am Beispiel der Stadt Münster“ im Auftrag der Verbraucherzentralen und der Stadt Münster aus dem Juli 2009 macht den Handlungsbedarf und mögliche Ansätze deutlich und lässt sich auf andere Kommunen übertragen. ( http://www.verbraucherbildung.de/projekt01/media/pdf/Projektbericht_Verbraucherberatung__Migrante_in_MS.pdf )
Die Verbraucherzentralen haben ein griffiges Motto „Gut informiert, gut integriert.“: Ich befürworte daher ausdrücklich spezielle Beratungsangebote für Migrantinnen und Migranten. Die Verbraucherzentralen haben bereits erste Schritte vollzogen (mehrsprachige Flyer, Einkaufsratgeber für Muslime etc.), aber diese müssen „verfeinert“ und ausgebaut werden.
Die Frage nach den Voraussetzungen, ist für mich die Frage, wie der Zugang zur Zielgruppe der Zuwanderer erleichtert werden kann. Für mich führt dieser Weg über die entsprechenden Migrationsorganisationen. Darüber hinaus müssen auch die Kompetenzen der Mitarbeiter in den Verbraucherzentralen entsprechend weitergebildet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfram Kuschke