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Frage von Siegfried S. •

Frage an Wolfgang Thierse von Siegfried S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Dr. Thierse !

in Ihren "Antworten" hier schreiben Sie immer:

"Bitte senden Sie mir daher Ihre Frage noch einmal an meine Mailadresse wolfgang.thierse@wk.bundestag.de , da es mir nur dann möglich sein wird, mein Antwortschreiben persönlich an Sie zu richten."

Ach, kommen Sie, das hier ist ein öffentliches Forum, in dem öffentlich Fragen gestellt werden, und von den meisten Abgeordneten auch ohne Zögern öffentlich beantwortet werden. Wenn jemand eine Frage hat, die sie/er nicht öffentlich stellen will, so steht ja jederzeit Ihre Emailadresse zur Verfügung.

Gerade auch Sie mit Ihrem politischen Hintergrund und Werdegang sollten doch an öffentlicher Diskussion ein großes Interesse haben.

Also: warum weigern Sie sich, auf hier gestellte Fragen auch hier zu antworten?

Mit freundlichen Grüßen aus Wilmersdorf

Siegfried Schlosser

ps: das Thema bei dieser Frage passt nicht, aber ein Thema "abgeordnetenwatch" gibts leider nicht ...

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schlosser,
in den letzten Tagen und Wochen bin ich von mehreren Fragestellern, wie auch von Ihnen, in „Abgeordnetenwatch“ dafür kritisiert worden, mich nicht an diesem Forum zu beteiligen. Ich nehme diese Kritik ernst und möchte Ihnen daher etwas ausführlicher erläutern, welches die wichtigsten Gründe für meine Entscheidung waren, Fragesteller mit einer standardisierten Antwort auf die Möglichkeiten einer direkten Kontaktaufnahme zu verweisen.

Der entscheidende Grund für meine Nichtteilnahme ist der, dass ich als Abgeordneter keine direkte Kontaktmöglichkeit zu der Fragestellerin oder dem Fragsteller erhalte, da mir nur Name und Wohnort der Petenten bekanntgegeben werden. Wenn ich eine Frage beantworten möchte, bleibt mir nur der Weg über die öffentliche Plattform „Abgeordnetenwatch“. Aus meiner Sicht eignet aber nicht jede Frage sich für eine öffentliche Diskussion, da viele Probleme, die an mich herangetragen werden, besser im direkten Kontakt zu klären sind.
Ein weiterer Grund für meine Entscheidung liegt darin, dass die Fragen durch „Abgeordnetenwatch“ moderiert werden. Neben der Tatsache, dass ich über den Fragesteller nur sehr wenig erfahre, wird durch die Moderation auch noch die Kontaktaufnahme zwischen Bürger und Abgeordnetem durch Dritte gesteuert. So könnte ich beispielsweise auf Fragen, die von der Moderation nicht zugelassen werden, die ich aber dennoch persönlich beantworten möchte, überhaupt nicht reagieren.

Vor diesem Hintergrund und gerade auch wegen meiner Erfahrungen aus der Teilnahme an „Kandidatenwatch“ im Bundestagswahlkampf 2005 habe ich meine Entscheidung getroffen und bitte Sie, diese zu respektieren.

Bürgerinnen und Bürger können auf elektronischem Wege, mit klassischer Briefpost oder durch Gespräche bei Veranstaltungen oder in meiner regelmäßigen Bürgersprechstunde mit mir in Kontakt treten.

Ich hoffe, dass ich Ihre Bedenken und Kritik mit meinen Äußerungen entkräften konnte und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Thierse