Frage an Wolfgang Thierse von Roberto G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. h. c. Wolfgang Thierse,
meine Frage an Sie lautet: Halten Sie es nicht auch für _denkbar_, dass "Al Kaida" in Wahrheit vielleicht nichts anderes sein könnte als die Schöpfung eines westlichen Geheimdienstes, der ein Interesse daran hat, einen (nach dem Politologen Carl Schmitt) definierten "Ausnahmezustand" aufrechtzuerhalten, der die Aufgabe hat, jegliche Ankündigungen und Durchführungen von Angriffskriegen vor dem eigenen Wahlvolk zu rechtfertigen? Und wer ist eigentlich dieser gewisse Osama Bin Laden? Vielleicht ein als Person instrumentalisiertes Phantom jener Geheimdienste und Militärs, die es seit sieben Jahren nicht schaffen, ihn zu fangen? Ein künstliches Pendant zu George Orwells "Immanuel Goldstein" aus seinem Roman "1984"? Was die deutsche Außenpolitik betrifft, habe ich persönlich das Gefühl, dass die Deutschen die von den USA geschaffene Geschichtsschreibung über den Elften September nicht untertänig und unhinterfragt in ihre eigene übernehmen sollten - vielmehr sollten sich gerade Grünen-Politiker ein Vorbild an japanischen Parlamentariern nehmen, die schon vor längerer Zeit eine Debatte darüber begonnen haben, inwieweit man den offiziellen Ausführungen der USA Glauben schenken darf. Die Debatte ist unter: www.exopolitik.org
zu sehen.
Sehr geehrter Herr Gatelli,
vielen Dank für Ihre Frage über Abgeordnetenwatch. Gerne möchte ich Ihnen in einem persönlichen Dialog antworten. Bitte senden Sie mir daher Ihre Frage noch einmal an meine Mailadresse wolfgang.thierse@wk.bundestag.de , da es mir nur dann möglich sein wird, mein Antwortschreiben persönlich an Sie zu richten.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Thierse