Frage an Wolfgang Thierse von Dominik D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Thierse,

wie vereinbaren Sie Ihre Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in der explizit Ihre (Zitat Anfang)" besonderen Verdienste um die Verständigung zwischen Ost- und Westdeutschland, (Zitat Ende) , mit Ihren Äußerungen zur sprachlichen Überfremdung "ihres" Bezirkes von Berlin durch Baden-Württembergische Mitbürgerinnen und -Bürger, die schlicht den ihnen eigenen Dialekt verwenden? Toleranz sollte von Ihnen doch eigentlich vorgelebt werden laut der Ehrendoktorwürde. Oder haben Sie ähnliche Probleme wenn Sie auf der Strasse in Ihrem Bezirk auf Jugendliche mit Migrationshintergrund treffen, die sich "ihrer" Sprache, dem Landeutsch, bedienen "willstu voll krass Problem, alder?“
Analog zu Ihrer Kritik ( die in meiner Empfindung keineswegs als humoristische Bemerkung interpretiert werden kann) , müssten Sie auch den sächsischen Mitbürgerinnen und - Bürgern, die außerhalb Sachsens ihren Lebensunterhalt verdienen, dringend nahelegen, das "nu" als Ausdruck der Zustimmung abzulegen und sich eines allgemein gebräulichen Wortes der deutschen Hochsprache zu bedienen.
Abgesehen davon lade ich Sie gerne ein, in Stuttgart Backwaren mit der für Sie geläufigen Bezeichnung zu bestellen- ich bin sicher, dass sich KEINER in der Schlange hinter Ihnen über den Begriff Schrippe aufregt. Und was die Kehrwoche betrifft: lieber Kehrwoche und ein sauberes Stadtbild als keine und eine pleite gegangene Stadtreinigung.
Als in Stuttgart lebender Badener oder auch Badenser (der sowohl des Hochdeutschen mächtig ist aber sehr gerne alle deutschen Dialekte hört und den eigenen auch pflegt) würde ich mich über eine Antwort, gerne auch auf Berlinerisch oder Thüringisch, freuen.