Frage an Wolfgang Seidel von Klaus A. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo Herr Wolfgang Seidel,
wie stehen Sie zu Aus und Weiterbildung für Langzeitarbeitslose, es gibt da bei der Caritas Werkstätte "Am Westpark" Ortlerstr. 12, 81373 München
www.caritas-werkstaette-muenchen.de die Möglichkeit eine Ausbildung als Schreiner zu machen. Man bekommt weiterhin Harz 4 plus 1,25€ / Std. Verdrängt aber keinen anderen Arbeitsplätze!
Viele Grüße
Sehr geehrter Herr Amend,
Die "Förderung" von Langzeitarbeitslosen ist häufig mehr danach ausgerichtet Menschen über eine Maßnahme aus der Statistik zu bekommen als wirklich zu fördern. Die über Maßnahmen geschönte Arbeitslosenstatistik hilft weder dem Betroffenen noch der Volkswirtschaft weiter. Wir müssen eine flexible und individuelle Förderung mit weniger Bürokratie erreichen. Angestrebt werden sollte eine möglichst hochwertiger Förderung. Wichtig ist für mich auch, dass als Grundlage der Bezahlung (beim vorliegenden Fall) ein Lehrlingsgehalt ausgezahlt wird. Dies kann auch über öffentlicher Förderung refinanziert werden. Dieses ist so aufzustocken, dass ein menschenwürdiges Leben geführt werden kann. Einen Regelsatz von 500 Euro im Monat halte ich für angemessen. Wer Menschen sozial isoliert reduziert deren soziale Kontakte. Dieses Kontaktnetz ist aber nachweislich häufig entscheidend um wieder Fuß zu fassen. Um wirklich aber Chancen zu schaffen benötigen wir eine andere Wirtschaftspolitik. Wer von unten nach oben umverteilt missachtet dabei, dass er den Ast absägt auf dem die Wirtschaft sitzt. Die Wirtschaft lebt sowohl was die Rentabilität von Investitionen und den Absatz angeht von einem starken Fundament und nicht davon wie reich Superreiche werden können. Wer die Gesellschaft immer weiter spaltet und oben entlastet, der füttert die bereits überdimensionierten Finanzmärkte. Oben muss abgeschöpft werden und in der Breite muss dafür das Fundament der Gesellschaft wieder gestärkt werden. Die Wirtschaft sollte auch wieder mehr Verantwortung bei der Ausbildung übernehmen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Wolfgang Seidel