Frage an Wolfgang Knack von Karl-Heinz M. bezüglich Verkehr
Zur Langfristigkeit der Standortes BER ( aus stadtplanerischen Gesichtspunkten eine einmalige Standortfehlentscheidung:
Ich frage nochmals etwas tiefer:
Was machen Sie persönlich bzw. Ihre Partei gegen die "Müggelseeroute"?
Was halten Sie von der Umweltverträglichkeit des Standortes BER in Schönefeld, wenn nach Inbetriebnahme statt 77.000 Flugbewegungen nunmehr ca. 250. 000 Flugbwegungen/pro Jahr die Gesundheit der Bevölkerung ruinieren und Kerosinschmiere auf Berliner Gewässern treibt?
Wie setzen Sie unter diesen Bedingungen die Richtlinie 2006/11/EG ( Anhang IX Wasserrahmenrichtlinie um, hier insbesondere Artikel 4 , Ziele für Bewirtschaftungszyklen).
Das Stichwort für Berlin wäre: Innerhalb des S-Bahn-Ringes "Umweltzone", außerhalb "Kerosinteppich"
Welche Mittel und Möglichkeiten haben die nicht "PFB-klageberechtigten" Köpenicker Ihre Rechte einzufordern ? Wer misst hier den Fluglärm bei Inbetriebnahme und schafft gleichzeitig Lärmschutz ( ...ein neues Konjunkturprogramm für 58.000 Neu-Betroffene)?
Die Senatskarte Lärm ( Berlin 2010) zeigt Lärmgebiete nur an der S-und Fernbahntrasse Strecke Köpenick-Erkner, im übrigen Bezirk gibt es keine REFERENZWERTE , d.h. hier gibt es keinen Fluglärm!
Was machen Sie persönlich bzw. Ihre Partei, dass man zumindestens von 22-6 Uhr nicht verlärmt wird.
Ist Ihnen bekannt, dass die TU Dresden im Auftrag des MIL Brandenburg in 2010 beauftragt wurde, die zukünftigen Kapazitäten von BER bzw. des Berliner Luftraums zu untersuchen und Ende August 2011 ein Untersuchung vorlegt wird, die dem Leser mitteilt, dass das sogenannte "Single-Airport-Konzept" scheitern wird.
Wie sehen Sie die zukünftige Nachnutzung des BER/ BBI als Deutschlands größter Messe-Standort? Was halten Sie von einem privatfinanzierten Sperenberg, einem Drehkreuzstandort mit den vergleichbaren geografischen Koordinaten von München-Erding.
Die 42 km zur Stadtgrenze überwinden die Münchner mit der S-Bahn und dem Auto... , den berlinern wird dies auch gelingen! Oder was emeine Sie ?
Sehr geehrter Herr Mitzon,
Sie haben Recht, die jetzt existierenden Lärmkarten zeigen im Berliner Raum keinen Lärm, der vom Flughafen ausgeht. Deshalb besteht im Fluglärmbeirat Treptow-Köpenick, der dem Bezirksstadtrat Schneider unterstützend zur Seite Steht, allgemeines Einvernehmen, dass als Grundlage für die Bewertung von Flugrouten dringend die Lärmkartierungen benötigt werden. Nur mit Hilfe dieser Kartierungen können die Belastungen von An- und Abflug verdeutlicht werden. Dieser Ansicht bin ich persönlich auch. Auch können, meiner Meinung nach, Vorschläge für oder gegen Flugrouten oder -verfahren erst nach einer Lärmkartierung und einer Analyse der Lärmbelastung der betroffenen Einwohner befürwortet oder verworfen werden. Weiterhin bin ich dafür, alle lärmentlastende Flugrouten, wie z.B. den Abflug von der Nordbahn über die Gosener Wiesen, entsprechend dem DFS-Vorschlag für den Havariefall der Südbahn, unterschiedlich abknickende Abflüge von der Nordbahn zur Entlastung von Bohnsdorf und gekurvte Anflüge entsprechend dem Antrag von Erkner zu prüfen. Die sofortige doppelte Südabkurvung wird von mir favorisiert, da nur so die Bürgerinnen und Bürger Treptow-Köpenicks am wenigsten belastet werden. Außerdem sind unterschiedliche Belegungen der Start- und Landebahnen zu prüfen, um die geringstmögliche Gesamtbelastung zu erhalten. Mein Ziel als Bohnsdorfer ist es, dass das vierfach lärmbelastete Bohnsdorf wenigstens etwas von Lärm entlastet wird. Bohnsdorf wird nämlich nicht nur durch An- und Abflüge, sondern auch noch durch den Lärm von Schiene und Straße übermäßig belastet. In meiner Antwort auf Ihre erste Frage bin ich ja schon darauf eingegangen, dass wir, die CDU Treptow-Köpenick und ich persönlich, für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr eintreten, deshalb brauche ich es hier ja nicht näher erläutern. Ich hoffe, ich habe Ihnen nun meinen Standpunkt etwas eingehender dargestellt.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Knack