Frage an Wolfgang Jüttner von Jens S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Herr Jüttner,
sie haben sich das Thema Mindestlohn ganz groß auf die Fahnen geschrieben.
Wie kann es sein das sie einen Flächendeckenden Mindestlohn von 7,50€ einfordern und auf ihrem Hamburger Parteitag Sicherheitskräfte für unter 7€ beschäftigen?
Was sagen sie den pin- Mitarbeitern die aufgrund des von ihnen eingeforderten Mindestlohnes entlassen wurden?
Nehmen sie in Kauf das auch in anderen Branchen Mitarbeiter bei Einführung eines Mindestlohnes entlassen werden?
Wie sollen wir bei der immer mehr um sich greifenden Globalisierung schritt halten können wenn schon innerhalb Deutschlands dem Spiel der Kräfte des Marktes die Grundlage durch immer mehr Staat entzogen wird?
Ich bin mir Sicher das sich die SPD nachhaltig eher schadet wenn sie daran festhält die Partei des demokratischen Sozialismus zu sein, wie im Hamburger Programm festgeschrieben steht.
MfG
J. Schröder
Sehr geehrter Herr Schröder,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Mindestlohn.
Einige Gegenfragen:
Meinen Sie nicht auch, Menschen müssen von ihrer Arbeit in Würde leben können. Der Betrag von 7,50 Euro ist nach den Berechnungen unabhängiger Institute dafür die Untergrenze.
Meinen Sie nicht auch, dass Ihr Vorwurf, Mindestöhne wären ein unzulässiger staatlicher Eingriff in das freie Spiel der Marktkräfte hinkt, wenn gleichzeitig staatliche Zuzahlungen zu Hungerlöhnen als Selbstverständlichkeit begriffen werden?
Meinen Sie nicht auch, dass ein Unternehmen, das nur bestehen kann, wenn es Hungerlöhne zahlt, bei uns nichts zu suchen hat?
Auf welches Niveau würden sie wegen der Globalisierung die Löhne in Deutschlandland drücken wollen, das von Bulgarien oder das von Indien?
Oder meinen Sie nicht, dass wir auf dem Weltmarkt eher bestehen können, wenn wir mit hochqualifzierten Menschen Qualität gegen Billigware setzen?
Immer mit freundlichen Grüßen,
Ihr Wolfgang Jüttner