Frage an Wolfgang Jüttner von Georg W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Jüttner,
es ist ein absurdes Possenspiel das in Hannover mit den ÖPNV-Fahrgästen der Linie 10 gespielt wird. Die Regionsversammlung Hannover hat am 18.6.2012 einen Antrag verabschiedet, der den oberirdischen Ausbau der Linie 10 bis zum Raschplatz mit Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn-Station Hauptbahnhof vorsieht.
In dem von der Regionsversammlung verabschiedeten Antrag wurde der Bau des sog. D-Tunnels verworfen mit der Begründung, dass der Linie 10 Ausbau statt 60 Millionen € für die durchgängig oberirdische Lösung dann 130 Millionen € (=veranschlagte Kosten für den Tunnelbau) gekostet hätte.
Auf dem für den Tunnel diskutierten Streckenabschnitt vom Goetheplatz zum Hauptbahnhof von etwa 1 km Länge (das ist ein Sechstel der Gesamtstrecke) würden also bei einem Tunnelbau Bauwerke errichtet, die die Region 80 Millionen Euro kosten würden. 60 Millionen € / 6 km = 10 Millionen € für die beschlossene oberirdische Variante. Plus 70 Millionen € Mehrkosten für den ca. 1 km langen Tunnelbau = 80 Millionen €. Der Tunnel würde also rund das achtfache kosten!
Trotz der klaren Entscheidung der Regionsversammlung gegen den Tunnelbau aber wird von vielen in Hannover, auch von SPD-Politikern, immer noch so getan, als stünde der Tunnelbau unmittelbar bevor und in den Zeitungen HAZ und NP wird nicht zutreffend über den Stand der Dinge berichtet, sondern vielfach weiterhin der absurd teuren Tunnelvariante das Wort geredet.
Bislang behaupten auch SPD-Politiker in Hannover Stadt im Gegensatz zu denen in der Region immer noch, das Land sei ohne weiteres bereit, den Tunnelbau trotz seiner immensen Mehrkosten mitzufinanzieren. Gleichzeitig wird so getan, als sei die Ausbauvariante mit Niederflurtechnologie, die von vielen ÖPNV-Fahrgästen gewünscht wird und die nur vergleichsweise geringfügige Mehrkosten verursacht, nicht finanzierbar.
Vielleicht können Sie mit einer Antwort diese Widersprüche aufklären und die Haltung des Landes verdeutlichen?
Sehr geehrter Herr Weil,
Ich bin die falsche Adresse für Ihre Bitte, die Position des Landes zum Thema "Möglicher Bau eines D-Tunnels" zu beantworten. Wie Ihnen bekannt ist, gehöre ich weder dem Kabinett noch einer Regierungsfraktion an. Bitte wenden Sie sich an den Wirtschaftsminister des Landes, Herrn Bode.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Jüttner
P.S.Ihre Behauptung, auch von SPD-Politikern würde der Eindruck erweckt, der Tunnelbau stünde unmittelbar bevor, kann ich nicht nachvollziehen.