Frage an Wolfgang Huste von Günter S. bezüglich Wirtschaft
Ich habe unter Wirtschaft eine Frage zur ,,Grünen Hölle,, ( Nürgurgring)!
Wie sehen Sie, Herr Huste, die Situation am Ring, hat er eine Zukunft? Ist der Partei DIE LINKE und auch Sie an dem Fortbestand dieses Toursitenmagneten interessiert? Und ist Ihnen in Bezug auf die Strukturschwäche der Eifel , an den Arbeitsplätzen und den Gastronomiebetrieben gelegen welche die Veranstaltungen am Ring ja auslösen? Abschließende Frage: Wird DIE LINKE. , so sie denn in den Landatg kommt, die Ex - Regierung um Kurt Beck für das Euro-Desater am Ring zur Verantwortung ziehen ( Klage usw.) . Über eine Antwort freut sich ein stehtiger Besucher der VLN am Ring., G. S.
Ich habe mich schon vor Jahren für ein anderes Konzept am Nürburgring eingesetzt. Das generelle Problem: Es wurde den Menschen, die in der dortigen Region leben, ein Konzept völlig undemokratisch "von oben" übergestülpt, am wahren Bedarf, an den wahren Bedürfnissen der dort lebenden Menschen vorbei. Das muss zukünftig anders und besser werden, dafür setze ich mich ein. Ministerpräsident Kurt Beck, RLP, muss im Nürburgring-Prozess vor dem Landgericht Koblenz zur Zeit nicht öffentlich aussagen. Mit welcher Begründung wird die Öffentlichkeit nicht zugelassen? Sind manche
gleicher als andere? Und warum wird er als Zeuge und nicht auch als Angeklagter vorgeladen? Letztendlich ist Kurt Beck für die Misere am Nürburgring verantwortlich- zumindest politisch. Meine Ergebnisse, meine Alternativen zum bestehenden Nürburgringprojekt finden Sie u.a. hier: http://wolfgang-huste-ahrweiler.de/2010/12/10/alternative-zukunftsvision-zum-jetzigen-nurburgringprojekt-von-wolfgang-huste/, https://www.youtube.com/watch?v=ZKw78mn0RHs
Der Nürburgring hat sich als großes finanzielles Desaster des Landes Rheinland-Pfalz herausgestellt. Millionen sind in ein Konzept geflossen, dessen Zielsetzung mehr als fragwürdig einzustufen ist. Die Steuerzahler zahlen wie fast immer die Spesen – und sind nicht einmal die Nutznießer der “grünen Hölle”. Lässt sich das “Millionengrab” einer politischen Fehlplanung noch zu einer touristischen Stärkung für die Region insgesamt führen? Warum ist eine bessere Anbindung des Nürburgringes im öffentlichen Nahverkehr notwendig? Wie können weitere Planungen für mehr Familienfreundlichkeit sorgen?
Der Bad Neuenahrer Antiquar und Sprecher der Ökologischen Plattform RLP, Wolfgang Huste, stellt ein Alternativkonzept zum bestehenden Nürburgringprojekt vor. Joachim Vockel von der LAG Verkehr (DIE LINKE. RLP) entwickelt Thesen und Utopien zur Nürburgring Verkehrsanbindung. Patrick Simmer von der Jenny- Marx- Gesellschaft und Mitglied im Neuwieder Umweltschutzverein referiert zum Thema „bezahlbarer Freizeitverkehr an den Ring nicht nur für Autofahrer“ und Marion Morassi, Reiseverkehrskauffrau und Attac – Sprecherin aus Ahrweiler, stellt ein sozial-ökologisches Tourismuskonzept für den Nürburgring und die Region vor. Die Veranstaltung wird durch die Jenny-Marx-Gesellschaft AG Ökologie, gemeinsam mit Attac Ahrweiler durchgeführt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen, eigene Ideen zu entwickeln und diese gemeinsam mit den Referenten zu diskutieren.
"Was am Nürburgring alles falsch gelaufen ist, wissen wir. Wir wollen Zukunftsmodelle vorstellen", erklärte zu Beginn Wolfgang Huste, Mitglied der ökologischen Plattform innerhalb der Partei "Die Linke".
Für ihn liegt ein zentrales Problem in der Zielgruppenausrichtung des neuen Freizeitparks am Ring auf Männer zwischen 20 und 50 Jahren. Eine solche Monostruktur entspreche weder dem Zeitgeist noch dem heutigen Freizeitverhalten, da rund 90 Prozent der Bevölkerung davon nicht angesprochen würden. Für Huste wäre ein Innovations- und Technologiepark und ein Forschungszentrum für erneuerbare Energien eine sinnvolle Alternative. Mit einem angegliederten Ökomuseum könne man die Erlebniswelt attraktiver machen.
Zudem gelte es, ein Tourismuskonzept zu entwickeln, das Senioren, Jugendliche, Familien und Alleinreisende einbezieht. Allerdings gebe es bisher keine Möglichkeit, ohne Auto bezahlbar und bequem den Nürburgring zu erreichen. Diese fehlende ÖPNV-Anbindung stand im Zentrum der Referate von Joachim Vockel, der für eine "Eifelringbahn" warb, und Patrick Simmer, der die bestehenden Möglichkeiten, per ÖPNV zum Ring zu kommen, als völlig unbrauchbar bezeichnete.
Für Marion Morassi, Hotel- und Tourismusfachfrau, steht fest: "Betonprojekte wie der neue Nürburgring sind für mich touristisch nicht zu vermarkten." Sie warb für einen sanften Tourismus. Der passe in die Region und eröffne auch den vielen Familienbetrieben der Umgebung Chancen. Morassi schlug vor, die vielen Sehenswürdigkeiten der Eifel in die Nürburgring-Vermarktung einzubeziehen. Aus dem Nobelhotel könne ein Sanatorium werden, ein Jugendgästehaus oder ein Seminarzentrum. Die Ring-Arena könne die üblichen Festzelte ersetzen, und in den leer stehenden Ladenlokalen am Ring-Boulevard sieht sie Chancen für lokale Einzelhändler. Allerdings: "23 Kilometer bis zur nächsten Bahnstation und kein öffentliches Schwimmbad - da kriege ich keine Schulklassen hin." Elektroshuttlebusse könnten eine Zwischenlösung sein.
Quelle: Rheinzeitung vom 15.10.2012/ Gabi Geller