Frage an Wolfgang Gunkel von Sarah S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Verehrter Herr Gunkel,
wiederholt werden Menschen in Rennersdorf in der Oberlausitz von Zugereisten wie Öfföff und dem Neu-Rennersdorfer Wolfgang Köhler belagert. Beide fallen stets negativ in der deutschland weiten Presse auf.
Diese beiden schlimmen Fälle sollten Anlass gäben, einmal über die Zukufnt unserer region zu diskutieren! Wie wollen Sie dem weiteren Zerfall unserer schönen Dörfer einhalt gebieten? Wie können wir die Jugend Abwanderung bekämpfen? Wie soll unsere Region in 20 Jahren aussehen? Was sind ihre Konzepte? Und was können wir Bürger dafür tun? Ich habe langsam große Angst!
Freundliche Grüße
Sarah Schuster
Sehr geehrte Frau Schuster,
für Angst besteht kein Grund.
Der von Ihnen formulierte Zusammenhang zwischen Menschen, die außerhalb unserer gesellschaftlichen Norm leben, und der Stadtflucht vieler junger Menschen besteht meiner Meinung nach nicht.
Und auch bei den beiden von Ihnen beschriebenen Beispielen ist eine differenzierte Betrachtung notwendig. Der selbsternannte "Waldmensch Öfföff" stellt für Niemanden eine Bedrohung dar. Unsere Gesellschaft lässt immer weniger Raum für Individualität und Eigensinn, daher fällt jemand wie "Öfföff" umso mehr auf. Solange die Freiheit eines Einzelnen nicht die Freiheit anderer Menschen einschränkt steht uns ein wenig Toleranz gut zu Gesicht.
Anders verhält es sich mit Menschen wie Herrn Köhler aus Rennersdorf. Was er auf seinem Grundstück macht und hortet geht uns nichts an. Wenn aber das Leben von Tieren oder gar Menschen beeinträchtigt wird ist das was Anderes. Den Medien nach ist Herr Köhler rechtskräftig dazu verpflichtet worden, keine Tiere mehr zu halten. Zudem gehen die Behörden nun deutlich konsequenter gegen seinen Expansionsdrang über sein Grundstück hinaus vor.
Damit ist auch schon beantwortet, wie man dem von Ihnen prognostizierten Verfall unserer Dörfer begegnen kann. Wenn Ordnungswidrigkeiten vorliegen kann dagegen vorgegangen werden, wenn es sich um Ästhetik handelt bleibt festzuhalten, dass man sich über Geschmack trefflich streiten kann.
Was die Abwanderung junger Menschen aus der Region mit den oben beschriebenen Fällen zu tun hat bleibt mir verborgen. Das Schlüsselwort ist hier: Perspektive! Wir brauchen eine ökonomische Perspektive in unserer Region. Dazu gehört der Kampf um die Haltung und Neuansiedlung von Industrie genauso wie ein touristisches Profil der Region.
Und glauben Sie mir: Niemand vermeidet einen Urlaub in unserer Region, weil "Öfföff" sein Zelt im Wald aufgeschlagen hat.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Gunkel