Frage an Wolfgang Ewert von Esther P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wie wollen Sie mich als konservativ religiös eingestellte Frau davon überzeugen, dass der Gendermainstream die einzig wahre gesellschaftliche Norm in einer weltoffenen Stadt ist?
Sehr geehrte Frau P.,
bitte entschuldigen Sie, dass ich erst jetzt antworte, aber ich bin auch während des Wahlkampfs voll berufstätig.
Gender-Mainstreaming bedeutet für die Grünen und für mich eine Gleichstellung der Geschlechter. Das beinhaltet z. B. Lohngerechtigkeit, gleiche Berufschancen, Unabhängigkeit und sexuelle Selbstbestimmung. Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer und sind in Führungspositionen unterrepräsentiert.
Um wenigstens in den Bereichen, in die wir in der Landespolitik eingreifen können, auf eine Gleichstellung hinzuwirken, wollen wir ein konsequentes Gender-Mainstreaming und Gender-Budgeting. Bei allen Entscheidungen auf allen Ebenen sollen die Lebenssituation und Interessen aller berücksichtigt werden. Diese gerechte Verteilung muss bei den landeseigenen Unternehmen und dem öffentlichen Dienst über den Landeshaushalt erfolgen und gegen Diskriminierungen muss vorgegangen werden.
Ich glaube, auch Sie als religiöse und konservative Frau möchten nicht das bewahren, was Sie in unserer Gesellschaft benachteiligt, sondern eine Beseitigung von Ungerechtigkeiten erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Ewert
Grüne Neukölln