Frage an Wolfgang Bosbach von K. N. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Neumann,
sehr geehrter Herr Neumann,
herzlichen Dank für Ihre freundliche E-Mail vom 16. August 2005, die von Ihnen gestellten Fragen darf ich wie folgt beantworten:

Zu 1): Unsere bzw. meine Wahlkampfaussage lautet - nicht -, dass in Deutschland seit Jahren durchschnittlich 1.000 Arbeitsplätze am Tag verloren gehen, sondern 1.000-sozialversicherungspflichtige – Arbeitsplätze. Diese Unterscheidung ist wichtig, denn selbstverständlich sind nicht alle Arbeitsplätze bzw. Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland sozialversicherungspflichtig. Die Zahl 1.000 pro Tag ergibt sich aus dem Abbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse in den letzten Jahren geteilt durch die Anzahl der Tage.

Zu 2): Es wird Sie sicherlich interessieren, dass die Bundesrepublik Deutschland zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung ca. 2,5 Millionen Arbeitsplätze mehr (!) hatte, als zum Zeitpunkt des Regierungswechsels 1982/1983. Zum Zeitpunkt des Regierungswechsels 1998 betrug die Arbeitslosenzahl knapp 3,9 Millionen, sie liegt jetzt bei fast 5 Millionen.

Politik kann keine Arbeitsplätze versprechen, aber sie kann durch eine richtige Politik dazu beitragen, dass es mehr Wachstum und Beschäftigung oder durch eine falsche Politik Arbeitsplätze gefährden.

Man wird nun wirklich auch nicht als treuester Anhänger von Rot-Grün ernsthaft behaupten können, dass die Arbeitsmarktpolitik in den letzten sieben Jahren erfolgreich war.

Mit besten Grüßen
Ihr

Wolfgang Bosbach