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Frage von Helmut E. •

Frage an Wolfgang Bosbach von Helmut E. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Kandidat,

Der derzeitige bundestag wird hauptsächlich vertreten von Anwälten und Lehrern. diese beiden Berufsgruppen bilden dieabsolute Mehrheit im Bundestag. Wenn diese beiden Gruppen einen repräsentiven Querschnitt unserer Bevölkerung bilden, müsste es in der BRD fast nur Anwälte und Lehrer geben. Daher halte ich die derzeitige Häufung dieser beiden Berufe im Bundestag für nicht demokratisch. Ich bin der Meinung, dass genau diese Ansammlung der Lehrer und Anwälte unserem Lande nur geschadet hat und weiter schaden wird!

Wie denken Sie darüber?

Mit freundlichen Grüßen
H. Eckert

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Eckert,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 16. August 2005, in der es u. a. wörtlich heißt: „Der derzeitige Bundestag wird hauptsächlich vertreten von Anwälten und Lehrern, diese beiden Berufsgruppen bilden die absolute Mehrheit im Bundestag.“ Mit Verlaub: Es ist, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz zutreffend. Möglicherweise beruht Ihre Einschätzung auf dem alten Kalauer „Das Parlament ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer!“

Richtig ist allerdings, dass Rechtsanwälte und Lehrer im Deutschen Bundestag stärker vertreten sind als es ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung entspricht, allerdings kann ich nicht feststellen, dass dies „unserem Lande nur geschadet hat“. Oder meinen Sie konkret unseren derzeitig noch amtierenden Bundeskanzler? Dessen Politik spricht allerdings für Ihre Argumentation.

Die überdurchschnittliche Repräsentanz im Parlament ist allerdings nicht eine zwangsläufige Folge der jeweiligen Berufswahl, sondern der Entscheidungen der Wählerinnen und Wähler. Wer partout keinen Juristen oder keinen Pädagogen wählen will, kann sich ja anders entscheiden. Meine politische Lebenserfahrung sagt mir allerdings, dass sich die Wählerinnen und Wähler weniger am Beruf des Kandidaten orientieren, als an dessen Sachkompetenz und persönlicher Integrität. Und das ist auch gut so.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Wolfgang Bosbach