Frage an Wolfgang Bosbach von Joachim P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Bosbach,
am Sonntag Abend haben Sie in der Sendung "Günther Jauch" hervorgehoben, die neue Regierung Griechenlands erhöht das Rentenalter von bisher 52 auf 56 Jahre, bei uns liegt das Renten- Eintrittsaler bei 65 Jahren, wie soll ich das meinen Wählern vermitteln.
Meine Frage:
Gibt es in Griechenland, wie in Deutschland einen gesetzlich verankerten Anspruch auf Grundsicherung?, Sozialhilfe in besonderen Lebenslagen? Wenn nicht , kann es sein, dass die Länder in der Eurozone alles tun müssen, eine Soziale Union mit existenzsichernden Standards durchzusetzen, die soziale Härten für die Menschen in der EU, im Fall wirtschaftlicher Unwuchten, angesichts industrieller Überkapazitäten in Europa, Handelsbilanzüberschüssen in Deutschland, Handelsbilanzdefiziten in Griechenland, Portugal, abzufedern?
Noam Chomsky hat in dem Magazin "The European" 3- 114- 2015 erinnert, dass die USA nach der Eroberung Kubas 1898 sich geweigert haben, die Schulden Kubas gegenüber der spanischen Monarchie zu bedienen, weil das Volk der Kubaner nicht Schuldner der vorherigen spanischen Diktatur auf Kuba sei.
Noam Chomsky erklärt in gleicher Quelle, griechische Altschulden gingen zum erheblichen Teil auf die Zeit der griechischen Junta 1967- 1974 zurück. Diese wurden damals von der griechischen MiIltärjunta binnen sieben Jahren vervierfacht.
Meine Frage:
Waren das nicht Schuldenaufnahmen zu Gunsten transatlantischer Unternehmen, Banken in Deutschland, Frankreich, England, den USA, der UdSSR?
Sind dies nicht Schulden der griechischen Diktatur, die "einvernehmlich" auf dem Ticket der NATO- Partner fahrend, das griechische Volk, ohne parlamentarische Mitsprache, despotisch unterwarf?
Warum soll, anders als im Fall Kuba 1898, die 2015 neu gewählte Regierung Alexis Tsipras, trotz Gebot der Demokratie und Bürgerrechte, diese Altschulden, die nicht auf das Konto des griechischen Volkes gehen, zurückzahlen?
Mit freundlichem Gruß
Joachim Petrick
Sehr geehrter Herr Petrick,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail, die Sie über Abgeordnetenwatch.de an mich abgesandt haben. Da ich seit vielen, vielen Jahren völlig problemlos per Brief, per Fax oder per E-Mail erreichbar bin, darf ich Sie herzlich darum bitten, etwaige Fragen an mich auch an mich persönlich zu adressieren, ein Umweg über Abgeordnetenwatch.de ist wirklich - nicht - notwendig. Selbstverständlich werde ich Ihnen gerne antworten, die Antwort können Sie auch gerne veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Wolfgang Bosbach MdB