Frage an Wolfgang Bosbach von Thilo B. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Bosbach,
mit viel Aufmerksamkeit und Interesse verfolge auch ich die aktuellen geplanten hunderte Miliardenschwere "Rettungs"aktionen, die "für Griechenland" oder vielmehr "die Griechen" geplant sind. Sehr gut gefallen hat mir ihre stanfeste Haltung, ich hatte das Glück, sie in einer Radio-Diskussionssendung mitzuerleben.
Da ich Sie so als bürgernahen, engagierten und noch mit Rückrat versehenen Politiker kennen gelernt habe - eine wahrhaft seltene Spezies - hätte ich eigentlich viel mehr Bitten als Fragen an Sie: die Bitte, bei Ihrer klaren Haltung zu bleiben, die Bitte, evtl. die CDU zugunsten der neuen Partei "die Freiheit" zu verlassen etc.
Insbesondere die Herausstreichung der Tatsache, daß eine Insolvenzverschleppung nicht nur dem Resteuroraum, sondern auch dem griechischem Volk nur noch weiter schadet, hat mir sehr gut gefallen, die Hauptprofiteure der Insovenzverschleppung (und um nichts anderes geht es im Momant) sind einige Groß- und Staatsbanken.
Meine Fragen betrifft ihr erstens Abstimmungsverhalten bei dem geplanten ESM-Vertrag, weiterhin habe ich die Frage: Können sie etwas tun um daß "ELA" -( "emergency liquitity assistance/ELA") - Programm einzudämmen, nachdem die griechische Zentralbank offenbar befugt ist, einfach so mal - von der Presse weitgehend unbemerkt - Geld zu drucken ?
Drittens: Welche Vorschläge haben oder verfolgen Sie, um die immer weiter fortschreitende Entdemokratisierung Richtung EU-Verwaltung zu stoppen ?
Viertens: Wissen Sie, ob es endlich ein geregeltes Insovenzverfahren für einen Euro-Pleitestaat gibt? Warum erfährt man davon nichts in der Presse bzw. von den Vorbereitungen hierzu?
Schöne Grüße
Dr. Thilo Büttner
Sehr geehrter Herr Dr. Büttner,
ich beziehe mich auf Ihre E-mail vom 13. September 2011, die Sie über Abgeordnetenwatch an mich abgesandt haben. Da ich seit vielen, vielen Jahren völlig problemlos per Brief, per Fax oder per E-mail erreichbar bin, bitte ich die Nutzerinnen und Nutzer von Abgeordnetenwatch.de regelmäßig darum, etwaige Fragen an mich, auch an mich zu adressieren, denn ein Umweg über Abgeordnetenwatch.de ist nun wirklich nicht notwendig.
Die Nutzerinnen und Nutzer können meine Antwort dann selbstverständlich veröffentlichen.
Im Übrigen darf ich darauf hinweisen, dass ich Informationen über www.abgeordnetenwatch.de erhalten habe, die ich bislang nicht kannte. Daher habe ich nunmehr verstärkt erhebliche Zweifel an der politischen Neutralität von www.abgeordnetenwatch.de, sodass ich Nutzerinnen und Nutzer sehr herzlich darum bitten darf, etwaige Fragen an mich auch unmittelbar an mich zu adressieren. Sodann werde ich gerne antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Wolfgang Bosbach, MdB