Frage an Wolfgang Bosbach von David E. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Bosbach,
im “Kölner Stadt-Anzeiger” behaupten Sie niemanden zu kennen, der Internetsperren auf andere Inhalte als dokumentierten Kindesmissbrauch ausweiten will.
Darf ich daraus schließen, dass Ihnen Herr Strobl nicht bekannt ist?
Oder handelt es sich vielmehr um eine nicht erwähnenswerte Einzelmeinung?
Wie kann Ihre eigene Aussage
"Ich halte es für richtig, sich erstmal nur mit dem Thema Kinderpornografie zu befassen, damit die öffentliche Debatte nicht in eine Schieflage gerät"
anders verstanden werden, als dass zummindest Sie persönlich sehr wohl für eine Ausweitung sind?
Dementieren Sie, diese Aussage getätigt zu haben?
Oder handelt es sich auch hier um eine unwichtige Einzelmeinung?
Wie stehen Sie zu der gestrigen Pressemitteiung Ihrer Partei laut der die SPD Gefahr gelaufen wäre
"Straftaten im Internet Vorschub zu leisten, von der Vergewaltigung und Erniedrigung kleiner Kinder bis hin zu Urheberrechtsverletzungen in breitestem Ausmaß gegenüber Künstlern und Kreativen."
es sei denn sie sie unterstützt ein Gesetz dessen
"Zugangssperren im Internet müssen und werden einzig und allein auf kinderpornographische Seiten beschränkt bleiben."
Sehen auch Sie den eklatanten Widerspruch in diesen beiden Aussagen?
(Die erste ist übrigens sehr ungünstig formuliert, sie suggeriert, dass Urheberrechtsverletzungen schlimmer sind als Kindesmissbrauch.)
Falls nein, warum werden Urheberrechtsverletzungen in dieser kurzen Mitteilung dann überhaupt erwähnt?
Falls ja, darf ich Ihre heutige Aussage dann so verstehen, dass Ihnen dieses Dokument in dem Moment nicht bekannt war?
Oder handelt es sich bei dieser offziellen Pressemitteilung schon wieder um eine unwichtige Randmeinung?
MfG
David Ernst
Sehr geehrter Herr Ernst,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 16. Juni 2009, die Sie per abgeordnetenwatch.de abgesandt haben.
Da ich seit vielen, vielen Jahren völlig problemlos per Brief, per Fax oder per E-Mail erreichbar bin, darf ich Sie herzlich darum bitten, etwaige Fragen an mich auch unmittelbar an mich zu adressieren, sodann werde ich diese gern beantworten. Selbstverständlich können Sie meine Antwort gern veröffentlichen.
Bitte gestatten Sie mir bei dieser Gelegenheit eine Gegenfrage: „Wie erklären Sie es sich, dass ich Ihre Anfrage einige Male textgleich, u. a. aus dem Ausland erhalten habe? Wohl gemerkt: nicht inhaltsgleich, textgleich. Kann es sein, dass hier Musterschreiben im Umlauf sind?
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Bosbach MdB