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Frage von Kai F. •

Frage an Wolfgang Bosbach von Kai F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Bosbach,

finden Sie nicht, dass Sie in Bezug auf die aktuell geführte Diskussion über das Waffenrecht weit über das Ziel hinaus schießen?

Wenn in Bezug auf Gotcha und ähnliches von einem Training für das Töten gesprochen wird, welches zu verbieten sei, dann stellt sich mir folgende Frage:

Ist der private Waffenbesitz von Soldaten oder Polizisten zukünftig überhaupt noch denkbar? Denn zumindesten die erste Gruppe lernt definitiv das töten von Menschen. Die zweite Gruppe erhält zumindest eine Ausbildung, die in bestimmten Situationen diese Möglichkeit einschließt.

Kann man diesen durch Training und Ausbildung tötungsenthemmten Menschen nach ihrer Meinung noch privat eine Waffe zugestehen?

Muss man nicht, wenn man ihrem Gedanken folgt nicht den Wehrdienst abschaffen? Immerhin werden auch dort erwachsene, wahlberechtigte Bürger über einen Zeitraum von 12 Monaten dahingehend ausgebildet, dass sie andere Menschen töten können. Ist hier nicht auch eine Abnahme der Tötungshemmung wie bei Gotcha oder ähnlichen Spielen vorprogrammiert?

Das man, wenn man diesen Gedanken weiter spinnt, zu der Erkenntnis kommt, dass Polizisten oder Soldaten auf Grund der durch Training und Ausbildung eingetretener Tötungsenthemmung auch dienstlich keine Waffe zur Verfügung stellen kann, ist dann doch der nächste logische Schritt, oder?

Oder gehen Sie davon aus, dass Personen die diese Berufe ergreifen "bessere" Menschen sind?

Finden Sie es nicht auch seltsam, dass Sie ja wohl der Ansicht sind, dass man mit 18 Jahren reif und verantwortungsbewusst genug ist um zu wählen und im Auftrag dieses Landes z.B. in Afghanistan zu töten oder getötet zu werden, auf der anderen Seite Sie aber offensichtlich der Meinung, dass jeder Mensch zu unreif ist, zwischen dem "abschießen" eines Menschen mit einer Farbkugel etc. und dem tatsächlichen Töten eines Menschen zu unterscheiden.

Wie passt das alles zu dem von Ihnen und der CDU/CSU-Fraktion bisher vertretenem Bild des mündigen Bürgers?

Portrait von Wolfgang Bosbach
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Frank,

herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 7. Mai 2009, die Sie über abgeordnetenwatch.de an mich abgesandt haben. Da ich seit vielen, vielen Jahren völlig problemlos per Fax, per Brief oder per E-Mail erreichbar bin, darf ich Sie herzlich darum bitten, etwaige Fragen an mich auch unmittelbar an mich zu adressieren. Sodann werde ich Ihnen gern antworten. Selbstverständlich steht es Ihnen frei, meine Antwort auch zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Bosbach MdB

Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist ein Standard-Textbaustein, der die Frage nicht beantwortet. Wir zählen sie daher nicht in der Statistik.