Frage an Wolf Klinz von Thomas H. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Dr. Klinz,
warum sollten Erwerb und Besitz von Waffen restriktiver als bisher gehandhabt werden, wenn Sie doch in Ihrer Antwort an Herrn Koerner richtig sagen, daß von Sportschützen, Jägern und Sammlern keine konkrete Gefahr ausgeht?
Worauf beruht Ihre Aussage, das unverhältnismäßig viele Verbrechen mit Kleinwaffen begangen werden? Die "Polizeiliche Kriminalstatistik " des Bundeskriminalamtes, z.B. von 2005, sagen eigentlich eher das Gegenteil, nämlich daß Schusswaffen insgesamt eine eher kleine Rolle in der Kriminalstatistik spielen und legale Waffen innerhalb dieser Gruppe wiederum auch nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich vertreten sind.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hess
Quellen: http://www.bka.de (Seiten des Bundeskriminalamtes),
http://www.fwr.de (Statistik -> BKA- Zahlen Kriminalität, hierin besonders der Jahresbericht Waffen- und Sprengstoffkriminalität)
Sehr geehrter Herr Hess,
die Aussage, dass unverhältnismäßig viele Verbrechen mit Kleinwaffen begangen werden beruht auf einem UN Bericht zu Kleinwaffen aus dem Jahre 1999 (http://daccessdds.un.org/doc/UNDOC/GEN/N99/242/48/PDF/N9924248.pdf?OpenElement); bezieht sich somit auf globale Erkenntnisse. Im Vergleich zu Ländern mit beispielsweise instabilen Regierungsverhältnissen stellt sich in Deutschland die Situation sicherlich weniger drastisch dar. Ihr Bezug auf die "Polizeiliche Kriminalstatistik" des Bundeskriminalamts ist daher ein treffendes Argument.
Laut Kriminalstatistik 2006 wurden in Deutschland von knapp 6.3 Millionen Straftaten zwar "nur" ca. 13.400 mit Schusswaffen verübt. Für sich genommen ist diese Zahl aber immer noch erschreckend hoch. Vor diesem Hintergrund möchte ich meine Aussage wiederholen, dass ich zurzeit eine Änderung des deutschen Waffenrechts vorerst für als nicht notwendig erachte. Es sollten jedoch Maßnahmen ergriffen werden, um die Verwendung von Schusswaffen bei Straftaten weiter effektiv zurückzudrängen. Daher plädiere ich für eine striktere Umsetzung der bestehenden Verordnungen, um zu vermeiden, dass Schusswaffen in falsche Hände gelangen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolf Klinz