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Winfried Bausback
CSU
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Frage von Michael B. •

Frage an Winfried Bausback von Michael B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Prof. Bausback,

die Generalsekretärin Ihrer Partei hat Franz Josef Strauß als "DDR-Erzfeind" bezeichnet (Spiegel online 28.8.08). FJS hat für die DDR Milliardenkredite eingefädelt. Wer so etwas macht, und damit die Existenz der zweiten Diktatur auf deutschem Boden verlängert, kann kein "Erzfeind" sein. Hofft Ihre Partei auf das geschichtliche Kurzzeitgedächntnis der Wähler? Zum Glück gab es damals zwei CSU-Bundestagsabgeordnete (Handlos und Voigt), die diese Vorgänge nicht mit Ihrem Gewissen vereinbaren konnten und sie zum Anlaß nahmen, eine neue konservative Partei zu gründen. Glauben sie nicht, daß vor diesem Hintergrund ihr aktuell ausgerufener "Kreuzzug gegen Links" dem Wähler sehr halbherzig vorkommt?

Mit freundlichen Grüßen
M. Brand

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Brand,

die CSU und insbesondere Franz Josef Strauß haben mit Ihrem Festhalten an einer einheitlichen deutschen Staatsangehörigkeit und am damaligen Wiedervereinigungsgebot des Grundgesetzes ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass es später zur deutschen Wiedervereinigung kommen konnte. Der Zusammenbruch der DDR spielte sich im übrigen in einem geschichtlichen Kontext ab, der einige Jahre früher so nicht gegeben war. Der Milliardenkredit an die DDR, den zum Zeitpunkt der damaligen Verhandlungen sicher unterschiedlich bewerten konnte, war - ex post betrachtet - nach meiner Überzeugung nicht ein Faktor, der das Überleben des Unrechtsregimes der SED nennenswert verlängert hat.
Die CSU war schon immer konsequent gegen Verfassungsfeinde, egal ob am linken oder rechten Rand; insoweit sehe ich in der derzeitigen Politik der CSU eine Fortsetzng einer Position, die wir richtiger Weise schon immer besetzt haben.

Mit freundlichen Grüßen
Winfried Bausback

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