Frage an Winfried Bausback von Marianne R. bezüglich Gesundheit
Grüß Gott Herr Bausback, warum lehnen Sie als einziger Kandidat ein Lobbyregister ab?
Natürlich soll ein freier Austausch stattfinden. aber es ist ja leider Gottes schon lange so, dass die Lobbyisten, welche die größten Summen verteilen können die Gesetze machen. Ich habe schon jahrzehntelang nicht begriffen, wieso die Politik so falsch läuft und entgegen dem Schwur: Zum Wohle des Volkes; wird nur noch zum Wohle großer Konzerne Politik gemacht.
Egal wo ich hinschaue, die Pharmaindustrie bestimmt, was die Krankenkasse bezahlen und die Ärzte verordnen dürfen. Egal, ob die Menschen dadurch noch kränker werden und immer mehr Medikamente brauchen und dadurch der Leidensweg immer schlimmer wird. Es gäbe so viele alternative Therapien, die sich aber nur die Großverdiener leisten können. Das gibt Wutbürger.
Ebenso funktioniert die Agrarindustrie: Immer mehr Gift auf die Felder, immer mehr Medikamente, Hormone und für die Tiere nicht von der Natur vorgesehenes Kraftutter, welches sie gar nicht verdauen können, weshalb die Gülle so bestialisch stinkt, dass mir der Atem stockt. Und aus dieser fauligen, stinkenden, mit Hormonen und Medikamenten belasteten Brühe,sowie dem Sammelsurium von Agrargiften, sollen gesunde Lebensmittel wachsen? Es ist allerhöchste Zeit, dass in der Politik wieder unabhängige, von FREIER Meinungsbildung getragene Entscheidungen getroffen werden. Das gelingt nur, wenn das ganze Sponsoring aufhört oder zumindest offengelegt wird.
Erst seit ich in Rente bin und Zeit habe mich damit zu befassen werden mir die Zusammenhänge klar. Es ist beschämend. Ich könnte unter diesen Voraussetzungen nicht in die Politik gehen, da ich mich nicht mehr im Spiegel anschauen könnte. Weshalb wohl wird die Wahlbeteiligung immer geringer oder es werden radikale Parteien gewählt? Aber die Etablierten treiben ihr falsches Spiel mit ein paar kleinen Zuckerchen für das kleine, dumme Arbeitervolk immer weiter und amüsieren sich eventuell noch, das sie es doch immer wieder schaffen.
Sehr geehrte Frau R.,
ich halte es mit guten Gründen nicht für zielführend, wenn Abgeordnete jeden Kontakt bspw. mit dem VdK, dem Sozialdienst katholischer Frauen, Umweltverbänden, Gewerkschaften oder anderen Nichtregierungsorganisationen aufnehmen und veröffentlichen müssen. Bei dieser Arbeit geht es nicht um die "Verteilung großer Summen". Der Lobbybegriff beschränkt sich meines Verständnisses nach nicht in erster Linie auf Pharmaindustrie, Wirtschaftsverbände oder sonstige Kapitalkräftige Institutionen. Zum Lobbybegriff zählen alle Interessenvertreter von Berufsverbänden, kirchlichen und sozialen Organisationen, angefangen über die Vertretung von Selbsthilfeorganisationen und -gruppen bis hin zu Verbraucherschutzorganisationen und ähnlichem. Zahlungen im Wege der Parteienfinanzierung und Nebeneinnahmen von Abgeordneten werden nach geltenden Regeln transparent gemacht. Für Sponsoring gelten ebenfalls klare Regeln.
Ich halte es für wichtig und richtig, dass Abgeordnete und auch Kabinettsmitglieder sich im Zusammenhang mit einem Gesetzgebungsvorhaben ein möglichst umfassendes Bild von den beteiligten Interessen machen. Der Lobbybegriff ist eben nicht ausschließlich und schwerpunktmäßig finanziell definiert.
Mit freundlichen Grüßen
Winfried Bausback