Frage an Willfried Maier von Reinhard B. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Dr.Maier,
mein Name ist Reinhard Brunner, ich bin Pastor zweier evangelischer Gemeinschaften ( http://www.gnadauer.de ) in Hamburg Harburg und Eimsbüttel. Für eine Weiterbildungsseminararbeit und für meine Gemeindearbeit vor Ort bin ich auf der Suche nach folgenden Informationen für Eimsbüttel:
Welche großen Vereine, Bürgerinitiativen gibt es?
Welche großen Firmen/Branchen sind im Stadtteil ansässig?
Welche Religionsgemeinschaften sind im Stadtteil ansässig?
Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen im Stadtteil?
Inwiefern könnte Kirche diesen Herausforderungen aus Ihrer Sicht begegnen, bzw. eine positive Rolle spielen, um den Menschen vor Ort zu dienen?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie, oder eine zuständige Stelle, mir diese Fragen per email oder im persönlichen Gespräch beantworten könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Brunner
Sehr geehrter Herr Brunner,
was Ihre Fragen zur Stadtteilinformation betrifft über Vereine, Firmen und Religionsgemeinschaften in Eimsbüttel, so möchte ich Sie bitten, sich direkt an das Bezirksamt zu wenden. Dort bekommen Sie diese Angaben sicher vollständiger und aktueller, als ich sie aus meinen Spontanerinnerungen hervorkramen könnte.
Ihre Frage nach den größten Herausforderungen im Stadtteil ist schwierig zu beantworten, weil Eimsbüttel ein ziemlich großer Stadtteil ist, der Teile der hochverdichteten Innenstadt ebenso einschließt wie dünner besiedelte Außenbezirke. Auch die sozialen Probleme streuen stark über den Stadtteil. Für eine Antwort auf die Frage, wo die Kirche vor Ort am besten helfen könnte, sehe ich mich deshalb etwas überfordert. Ich vermute eigentlich, dass die Gemeindestrukturen der Kirchen dichter an den örtlichen Befindlichkeiten sind, als wir das von der Bürgerschaft her sein können.
Auf zwei Punkte würde ich aber gerne Ihre Aufmerksamkeit lenken: Eimsbüttel ist Hamburgs Wissenschaftsstandort durch die Lage der Universität. Wir haben überlegt, dass die Universität einen wichtigen Beitrag leisten könnte zum Verständnis zwischen verschiedenen Konfessionen und Religionen. Wir haben dazu den Vorschlag einer Akademie der Weltreligionen unterbreitet, an dem sich der bestehende theologische Fachbereich natürlich beteiligen müsste.
Zum anderen ist Eimsbüttel einer der am stärksten verkehrsdurchtosten Stadtteile. Das bringt Lärm, Gestank und Hektik mit sich und natürlich hochgeschaukelte Emotionen zwischen Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern. Hier wäre es hilfreich, wenn sich der Gesichtspunkt durchsetzte, dass sich die Regelung des Verkehrs vorrangig an den schwächsten Teilnehmern orientieren sollte, an Kindern, älteren Menschen und allen, die zu Fuß, also unbewehrt unterwegs sind. Das ist ein stark mit Aggressionen belegtes Thema. Wenn die Kirchen hier zur Abrüstung beitragen könnten, wäre das sicher ein großer Gewinn für alle.
Mit freundlichen Grüßen
Willfried Maier