Wilhelm Vachenauer
AfD
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Frage von Reiner S. •

Frage an Wilhelm Vachenauer von Reiner S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dr. Wilhelm Vachenauer,

ich verfolge seit 1990 die "bescheidene Entwicklung" Ihrer Partei. Zwischen 0,1 und 2,5% sind in den letzten Jahren die Einzelergebnisse bei Landes- und Bundestagswahlen. Nur auf kommunaler Ebene können Sie sich demnach einigermaßen behaupten.

Da die ödp zeitgleich mit den Grünen, Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts gegründet wurde, aber bis heute die stagnierte ökologische Partei blieb, frage ich Sie ernsthaft und ganz offen:

A) Wieso kann die ödp auf Landes-/Bundesebene nicht endlich deutlich mehr Prozente erzielen, zumal die Partei als einzige keine Konzernspenden annimmt, konsequente Umweltpolitik macht und nicht durch Negativ-Schlagzeilen in über 25 Jahren aufgefallen ist ?
Was sehen Sie hierfür als die gundlegenden Ursachen an ??

B) Welche 3 ökologischen Maßnahmen halten Sie derzeit in Deutschland für besonders wichtig, und würden sie im Falle eines "Wahlsieges" umgehend und gezielt angehen.

C) Seit den Prognosen der 80er Jahre des letzten Jahrhundert (Club of Rome, Global 2000 und Marschall-Plan) hat sich die ökologische Situation der Welt noch drastischer verschlechtert, als angenommen. Wie sehen Sie die künftige ökologische Entwicklung der Erde ? Warum sollten die Bürger in diesem Zusammenhang Ihre Partei unterstützen und die ö d p wählen (und nicht z.B. Bündnis90/die Grünen) ??

Mit freundlichen Grüßen

Reiner Schicks
- Bürgerberater (ökologie)

Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Schicks

Zunächst vielen Dank für Ihre Fragen. Gerne gehe ich darauf ein, da sie auch das Verständnis de ödp berühren. Leider ist ihre Frage in meinem Server bei Spam verdächtigen e-mails gelandet, deswegen habe ich so spät reagiert.

Antwort zu Frage A
Als ich vor Jahren in die „Politik“ ging, habe ich mir gut überlegt, in welcher Partei ich tätig werden wollte. Aus meiner Sicht gab und gibt es bis heute keine politische Vereinigung, die einen so umfassenden Ansatz verfolgt, wie die ödp. Trotzdem gelingt es uns nicht, dieses aus meiner Sicht überzeugende Programm in der Öffentlichkeit so bekannt zu machen, dass es sich auch in den Wahlen mit entsprechenden Stimmen niederschlägt. Die Gründe dafür werden u. a. darin liegen, dass wir keine bekannte Persönlichkeit haben, die sich für die Ideen der ödp regional und vor allen Dingen überregional einsetzt und die Partei damit bekannt macht. Vielleicht sind es auch die knappen finanziellen Mittel (da wir ja keine Konzernspenden annehmen, um unabhängig zu bleiben) die einer Verbreitung der Ideen der ödp im Wege stehen. Letztendlich muss ich Ihnen sagen, wenn ich die genaue Ursache wüsste, wären wir einen deutlichen Schritt weiter. Hätten wir genügend finanzielle Mittel, könnten wir ein Marktforschungsinstitut beauftragen, die Gründe zu erforschen, um dann entgegen zu steuern.

Antwort zu Frage B)

Die ödp ist eine ökologisch orientierte Partei, in der die Verantwortung für die Umwelt ein wichtiges Ziel ist. Ohne eine intakte Umwelt, ist für mich ein Überleben des Menschen auf lange Sicht nicht möglich. Wir müssen also alles tun, um mit unserer Umwelt fürsorglich und nachhaltig auch im Sinne der nachkommenden Generation umzugehen. Dazu gehört:
• Keine Gen-Manipulation in der Nahrungskette für Mensch und Tier, da wir nicht wissen, wie sich gentechnisch veränderte Organismen auf den Menschen, die Pflanzen und die Tiere auswirken.
• Die Reduzierung der Strahlenbelastung durch Mobilfunk. Wir sind nicht gegen Mobilfunk, der Arbeitsplätze schafft, dem Kommunikationsbedürfnis des modernen Menschen entspricht und Hochtechnologie darstellt. Wir haben in unserer Partei Ingeneure und Mediziner, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Sie bestätigen uns, dass es aber Menschen gibt, die auf diese Strahlenbelastung mit unklaren Krankheitsbildern reagieren. Auch diese Menschen bedürfen der Fürsorge und deswegen muss die Strahlenbelastung des Mobilfunks stark reduziert werden, ohne dass es zu Einbußen an der Empfangsqualität kommt.
• Wir müssen – soweit wie möglich und so schnell wie möglich – weg von fossilen und atomaren Brennstoffen und hin zu einem verstärkten Einsatz regenerativer Energien. Der Ölpreisschock im Jahr 2008 und der Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine haben gezeigt, wie wichtig die verringerten Abhängigkeit von ausländischen Energiequellen ist. Dies bedeutet keineswegs Abstriche an der Lebensqualität. Sondern einen Innovationsschub für die deutsche Wirtschaft und zukunftsorientierte Arbeitsplätze. Damit geht auch einher, eine Verringerung des Kapitaltransfer nach Russland (Gazprom) oder nach Saudi-Arabien und die Wertschöpfung bleibt weitgehend bei uns. Hinzu kommt, dass wir all den Sachverstand in diesem Lande einsetzen müssen, um energiesparende Techniken in allen Lebensbereichen zu entwickeln. Trotz aller Verbesserungen haben wir hier noch einen entscheidenden Nachholbedarf. Diese Maßnahmen bedeuten eine deutliche Verbesserung der CO² Emissionen und dies ist dringend nötig, um die katastrophale Umweltbelastung unsere Erde zu verbessern. Hier kann und muss Deutschland globaler Vorreiter sein, um unseren Globus auch im Sinne der zukünftigen Generationen zu schützen und zu bewahren.
• Als Allgäuer möchte ich dass unsere Allgäuer Landwirte für ihre naturbelassene Milch einen vernünftigen Preis erhalten. Als wichtige Pfleger unserer Kulturlandschaft können diese Aufgabe nur wahrnehmen, wenn sie einen Milchpreis erhalten, mit dem sie vernünftig wirtschaften können.

Antwort zu Frage C.
Wir wissen alle, dass sich die globale Umweltsituation dramatisch verschlechtert hat. Wir müssen alles tun, um diese Situation radikal (d.h. von der Wurzel her) zu verändern. Aus den obigen Ausführungen haben sie einen Teil meiner Vorstellungen entnehmen können. Warum man gerade die ödp und z.B. nicht die Bündnis 90/ die Grünen wählen soll, möchte ich Ihnen kurz darstellen. Die ödp ein christlich konservatives oder nachhaltiges Weltbild. Ich persönlich bin der Meinung, dass ein christliches Weltbild –unabhängig von der Konfession – besser in der Lage ist, die Probleme der Menschen untereinander, mit den staatlichen Instanzen und mit der Umwelt zu lösen als andere Weltbilder. So z.B. ein rein kapitalistische, in der die freien Kräften des Marktes das Sagen haben und wo der Profit die wichtigste Handlungsmaxime ist oder ein rein sozialistischen Weltbild, in der mir persönlich zu viel Gleichmacherei herrscht. Wobei in diesen Sichtweisen auch gute Ideen zu finden sind, über die man Nachdenken muss. Konservativ bedeutet keineswegs ewig gestrig, sondern, dass es Erscheinungen gibt, die gerade in einer Zeit des Umbruchs wichtig sind. Dies sind z.B. bestimmte soziale und menschliche Werte, wie Rücksicht auf den anderen, mit dem anderen Reden zu können, Konflikte gar nicht erst entstehen zu lasse, aber auch entstandene Konflikte menschwürdig zu lösen, auch einen schwächeren mit zu nehmen. Als Lehrer an einer beruflichen Schule habe ich immer versucht, diese Werte vorzuleben, habe sie aber auch von meinen Schülerinnen eingefordert und bin seit Jahrzehnten gut damit gefahren. Gerade wenn Sie sich die wirtschaftliche Lage heute anschauen, dann haben aus meiner Sicht Profitgier und unglaubliche Egoismen zu der Finanz- und Wirtschaftskrise geführt. Viele Wirtschaftslenker haben sich mit fragwürdigen Methoden Vermögen angehäuft. Als die Blase gepatzt ist, haben sie die Schulden dem Steuerzahler vor die Füße geworfen, Sparguthaben und Arbeitsplätze vernichtet. Dies ist ein Verhalten, das auch durch staatliche Rahmenbedingungen zukünftig deutlich eingeschränkt werden muss. Aber auch eine neue Wirtschaftsethik und eine soziale und ökologische Marktwirtschaft, die den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt, wäre für mich entscheidend. Ich bin überzeugt, dass Sie diese Gedanken der Wertorientierung nur bei der ödp, nicht aber bei der grünen Partei finden.

Sehr geehrter Herr Schicks, falls Sie aus Kempten sind, würde ich Sie gerne am Dienstag, den 15. Sept. ab 19:30 Uhr ins Berg-Cafe (Lenzfried) einladen. Hier werde ich diese und andere Ideen aus meinem Programm den interessierten Bürger darstellen und mich anschließend den Fragen der Wähler stellen. Vielleicht sehen wir uns.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wilhelm Vachenauer