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Wilfried Bernhardt
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Frage von Rüdiger B. •

Frage an Wilfried Bernhardt von Rüdiger B.

Worauf führen Sie den dramatischen Schülerrückgang an der Poelchau-Oberschule zum neuen Schuljahr zurück?
Was werden Sie unternehmen, um die Schule wieder attraktiver zu machen?
Welchen Schultyp halten Sie für eine Eliteschule des Sports für wünschenswert?
Sollen nach Ihrer Meinung Schülerinnen und Schüler, deren sportliche Leistung nicht mehr der Norm entspricht, die Eliteschule verlassen oder soll ihnen an der Schule ein anderes Angebot gemacht werden?
Wie könnte ein solches Angebot ggf. aussehen?
Halten Sie den Einfluss von Sportvereinen (z.B. Hertha BSC) auf die Arbeit an der Eliteschule für angemessen, zu stark oder zu schwach?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Barney,

vielen Dank für Ihre Fragen!

Nach dem Ende der Olympiade in Rio ist zu konstatieren: Auch wenn deutsche Sportlerinnen und Sportler erfreulicherweise 17 Goldmedaillen gewonnen haben, so ist doch offensichtlich geworden, dass Deutschland in den Kernsportarten (z.B. Leichtathletik, Schwimmen) bestenfalls noch Mittelmaß darstellt. Hier darf es kein einfaches "weiter so" geben. Das gilt insbesondere für die Nachwuchsarbeit, also auch für die Eliteschulen des Sports - auch und speziell in Berlin. Die FDP Berlin wird für den Erhalt dieser Schulen kämpfen, allerdings muss hier ein Paradigmenwechsel stattfinden!

Zu den Fragen 1 und 2:
Der offenbar schwindenden Akzeptanz dieser Schulen in der Elternschaft und Schülerschaft, vor allem der Poelchauschule, ist entschlossen entgegenzuwirken, indem man sich wieder stärker den Interessen von Eltern und Schülern zuwendet. Um einige Schlagworte zu den Erfordernissen zu nennen: Transparenz im Aufnahmeverfahren, klares schulisches Vertreten von pädagogischen Items, Perspektiven bei der Abkehr vom Leistungssport, klares Bekenntnis zur Schulautonomie, selbstbewusstes Auftreten gegenüber der Bildungsverwaltung und den Sportorganisationen, positives Auftreten der Schule in der Öffentlichkeit. Die äußeren Bedingungen stimmen, dafür hat die Schule jahrelang in vorbildlicher und bewundernswerter Weise gekämpft - das darf jetzt nicht weiter verspielt werden!

Zu Frage 3: Die FDP präferiert das Gymnasium als geeigneten Schultyp. "Mens sana in corpore sano" gilt nach wie vor, das Gymnasium besitzt in der potentiellen Elternschaft die höchste Akzeptanz, im Übrigen machen uns das die Eliteschulen des Sports in den anderen Bundesländern zum überwiegenden Teil vor! Leider tendieren SPD-Schulsenatoren seit Jahren dazu, diesen Schultyp zu diskreditieren.

Zu den Fragen 4 und 5: Den aus dem Leistungssport ausscheidenden Schülern sollte ein Verbleib an der Schule, verbunden mi einem attraktives Unterrichtsangebot, ermöglicht werden. Dazu bieten viele Bereiche rund um den Sport, z.B. Sportmanagement, die Möglichkeit. Die Schule könnte hier in vorbildlicher Weise ein späteres Studium z.B. für Bacheler-Studiengänge für angewandtes Sportmanagement vorbereiten. Die Schule muss der "Ex-und-Hopp-Mentalität", die in den letzten Jahren von vielen Sportverbänden und -vereinen immer wieder durchgesetzt wurde, klar entgegen treten.

Zu Frage 6: Die Dominanz des Fußballs ist eher bedenklich, denn der stark kommerzionalisierte Fußball partizipiert an diesen Schulen überdimensional von staatlicher Förderung, da würde Vereinen wie Hertha BSC etwas mehr Demut gut zu Gesicht stehen.

Ich werde mich als FDP-Abgeordneter dafür einsetzen, dass die Poelchau-Oberschule wieder zu alter Stärke zurückfindet.

Mit besten Grüßen
Ihr Wilfried Bernhardt