Frage an Wieland Schinnenburg von Tobias K. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Dr. Schinnenburg,
Rahlstedt verkommt immer mehr zu einem trostlosen Stadtteil. Vor allem abends bzw. nachts ist ein ruhiger und sorgenfreier Aufenthalt am (Bus-)Bahnhof Rahlstedt nicht möglich. Tätliche Übergriffe sind keine Seltenheit. Polizeipräsens sucht man meistens vergebens, und wenn Freund und Helfer dann einmal gerufen wird, kümmert er sich nicht um die Jung-Kriminellen - es reicht den Herren in Blau meistens, wenn diese Personen einfach abhauen. Eine Woche später sind sie dann sicherlich wieder da.
Mir ist klar, dass Sie als Bundestagsabgeordneter in erster Linie natürlich nicht für die Sicherheit von Hamburg-Rahlstedt zuständig wären... Trotzdem interessiert mich Ihr Standpunkt zu diesem Thema - dazu zählen auch eventuelle Präventivmaßnahmen.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Knoke
Sehr geehrter Herr Knoke,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
In einem Punkt bin ich nicht Ihrer Meinung. Rahlstedt ist meines Erachtens immer noch ein sehr schöner Stadtteil. Ich komme im Wahlkampf immer wieder nach Rahlstedt und fühle mich dort wohl.
Allerdings haben Sie recht: Es gibt Tendenzen zur Verschlechterung. Dies übrigens nicht nur in Rahlstedt.
Das wichtigste ist: Sie sollten es nicht hinnehmen, wenn die Polizei ihren Pflichten nicht nachkommt. Wenn Sie so etwas beobachten, sollten Sie sofort das zuständige Revier informieren. Sollte dadurch keine Besserung eintreten, könnennSie gerne an mich herantreten.
Grundsätzlich kann man das Problem vor allem auf zwei Wegen angehen: Zum einen muss durch entschlossene Reformpolitik die Zahl der Arbeitslosen verringert werden. Wer nämlich jeden Tag eine Aufgabe hat, muss seine Energien nicht in Aggressivität gegen andere einsetzen. Zum anderen müssen wir die Erziehung in unserem Lande verbessern. Dies betrifft einmal die Schule, die die Kinder zu Verzicht auf Gewalt erziehen muss. Ebenso sind aber die Elternhäuser gefragt, Eltern müssen sich um ihre Kinder kümmern und nicht einfach denken: Die Schule macht das schon.
Sie merken, eine grundsätzliche Änderung ist eine Forderung an ganz viele Menschen und braucht Zeit. Dennoch: Wir müssen von der Polizei verlangen, dass sie nicht wegsieht sondern entschlossen eingreift. Dazu braucht man engagierte Polizisten vor Ort.
Viele Grüße
Dr. Wieland Schinnenburg