Frage an Wieland Schinnenburg von Max von W. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Schinnenburg,
ich habe Plakate Ihrer Partei in Eppendorf gesehen auf denen sinngemäß der Slogan "Kultur stärken statt kaputt sparen" propagiert wird. Darunter wurde eine Sprechstunde angekündigt, die nach m.E. wenig mit dem Slogan gemein hatte. Nun wird auf dem gleichen Plakat eine Veranstaltung mit einem anderen Kandidaten angekündigt, die auch keinen Bezug zu nehmen scheint.
Als Kulturschaffender stimme ich Ihrer Forderung grundsätzlich zu, möchte Sie aber fragen, welchen konkreten Hintergrund ihre Forderung hat. Sie werden ja nicht so schlicht sein Allgemeinplätze zu fordern (dann fände ich die Forderung nach blauem Himmel auch noch wertvoller) sondern werden sicherlich einen Anlass für eine solche Plakatierung haben. Mir sind in Hamburg keine Einsparungen im Kulturbereich bekannt.
Mit freundlichen Grüßen
von Westermann
Sehr geehrter Herr v. Westermann,
haben Sie vielen Dank für die Anfrage. Da es bei den Plakaten um die Kulturpolitik im Bezirk Hamburg-Nord geht, habe ich Ihre Anfrage an den kulturpolitischen Sprecher der FDP-Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord Herrn Ralf Lindenberg weiter gegeben. Hier ist seine Antwort:
Angebote der Stadtteilkultur schaffen für die Menschen einen Ausgleich von der Arbeitswelt. Sie regen an, sich mit dem eigenen Umfeld zu befassen. Die Kulturförderung ist daher eine der wichtigsten Aufgaben der bezirklichen Politik. Stadtteilkultureinrichtungen und andere wichtige Institutionen in den Stadtteilen dürfen nicht alle zwei Jahre neu ums Überleben kämpfen. Deshalb will die FDP Hamburg Nord auf jeden Fall verhindern, dass die Finanzierungsmittel Kultur eingeschränkt werden, im Gegenteil setzt sich die FDP für eine Stärkung der Finanzmittel ein. Die Rahmenzuweisung der Stadtteilkultur muss zumindest an die Kostenentwicklungentwicklung an die Lebenskosten eines durchschnittlichen Haushaltes angepasst werden. Darum werben wir.
Durch unsere Initiativen und Teilnahme hat es die entsprechenden Erfolge in der jetzt ablaufenden Legislaturperiode gegeben. Durch den Quartiersfonds 2013/2014 ist uns daher wichtiges gelungen. So konnten die Arbeit des Barmbek°Basch und des Ella-Kulturhauses in Langenhorn, des Hamburger Puppentheaters, des Bürgerhauses Barmbek und der Zinnschmelze sowie des Stavenhagenhauses abgesichert bzw. ausgebaut und das Hamburger Konservatorium im Bezirk angesiedelt werden.
Das sind unsere Ziele für die Jahre 2014-2019:
● Der Quartiersfonds zur Unterstützung für kulturelle und soziale Einrichtungen muss über 2014 hinaus Bestand haben;
● Unterbringung des Theater- und Kulturprojekt WIESE im Wiesendamm in den
Räumlichkeiten des ehemaligen Polizeischießstandes amWiesendamm; Schaffung von Musikproberäumen;
● Bessere Ausstattung der Geschichtswerkstätten;
● Eine eigene Bücherhalle für Groß Borstel;
● Keine Einschnitte in die Finanzierung des Museums der Arbeit;
● Schnellstmögliche Umsetzung der Sanierung des Planetariums.
Eine Podiumsdiskussion aller Parteien findert am Donnerstag, dem 15. Mai 2014 um 19 Uhr im ellaKulturhaus, Käkenflur 30 unter dem Titel "Nord: Stadtteilkultur - Investitionen in die Zukunft" statt.
Moderation: Coruinne Eichner, Geschäftsführerin STADTTEILKULTUR HAMBURG
Über Ihre Teilnahme würden wir uns freuen
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wieland Schinnenburg