Frage an Wiard Siebels von Manuela B. bezüglich Gesundheit
Was haben Sie vor bezüglich der medizinischen Versorgung? Ich muß gerade am eigenen Leib erfahren wie schlecht die medizinische Versorgung derzeit ist. Wir haben am Sonntag einen schweren Autounfall gehabt, bin aber ambulant geblieben und muss nun 3!!!!Wochen auf einen MRT Termin warten und dann noch weitere 2,5 Wochen bis ich zum Facharzt kann um zu erfahren was meinem Nacken passiert ist. Einen neuen Hausarzt zu finden ist unmöglich, keiner nimmt noch Patienten an. Dieser Zustand ist nicht mehr tragbar! Was unternehmen Sie dagegen?
Liebe Frau Backer,
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich lasse bei meiner Antwort bewusst das Thema "Klinik" außen vor. Meine Position zu diesem Thema lesen Sie ja als Antwort auf Anfragen anderer Bürger.
Die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung, die die haus- und die fachärztliche Versorgung umfasst, ist Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN). Der dauerhafte Erhalt einer funktionierenden wohnortnahen gesundheitlichen Versorgung ist ein wichtiges Ziel der niedersächsischen Landesregierung und wird mit zahlreichen Maßnahmen unterstützt. Dabei ist nach Auffassung der Landesregierung ein ausreichendes Angebot durch niedergelassene Vertragsärztinnen und Vertragsärzte, insbesondere von Hausärztinnen und Hausärzten in ländlichen Regionen, ein wesentlicher Faktor.
Eine zukunftsfähige flächendeckende gesundheitliche Versorgung muss aber ebenso die Versorgung mit stationären und pflegerischen Leistungen im Blick haben. Die Landesregierung engagiert sich in vielfältiger Weise in allen Bereichen der gesundheitlichen Versorgung, so dass die Menschen in Niedersachsen im Krankheitsfall auch zukünftig wohnortnah auf qualitativ hochwertige Leistungsangebote zurückgreifen können.
Die Landesregierung setzt sich bereits jetzt mit unterschiedlichen Maßnahmen dafür ein. Eine SPD-Landesregierung wird auf verschiedenen Wegen weitere Maßnahmen umsetzen:
• Anreizsysteme sollen Ärzte zur Übernahme freiwerdender Landpraxen motivieren.
• In Zusammenarbeit mit Kassenärztlicher Vereinigung Niedersachsen 2008 (KVN) und Krankenkassen soll Ärzten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch neue Strukturen erleichtert werden.
• Für das Medizinstudium wird die Einführung einer Landarztquote geprüft.
• In Ergänzung zu Einzelpraxen werden Ärztehäuser, medizinische Versorgungszentren und Zweigniederlassungen gefördert, die neben der Freiberuflichkeit auch Arbeitsplätze für angestellte junge Ärzte bieten.
• Ausgebaut werden Projekte wie der Einsatz von Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH), die mit hochqualifizierten Leistungen wie Impf-, Medikations- und Wundmanagement den Arzt entlasten.
Ich hoffe, einen kleinen Überblick über unsere Aktivitäten zu diesem in Ostfriesland und in meinem Wahlkreis wichtigen Thema gegeben zu haben.
Viele herzliche Grüße
Wiard Siebels