Frage an Werner Schulz von Jörg P. bezüglich Europapolitik und Europäische Union
Herr geehrter Herr W. Schulz, Danke für Ihre Antwort vom 30.5.09 zu meiner Anfrage vom 7.5.09
Ihre Antwort bedarf der Nachfragen, da der Eindruck entsteht, dass Nomaden bei Ihrer Politik bevorteilt werden.
Unterstützen Sie lieber bodenständige und verwurzelte Menschen auf dem Lande oder bevorzugen Sie lieber eine austauschbare Mietswohungsgesellschaft, deren Wertegefühl nicht an gemeinschaftlichen Leben interessiert ist ? Welche Bedeutung hat die anonyme Stadt in Ihrer Politik ?
Welches Grundbedürfnis ist für das Leben ist in Ihrer Politik wichtiger – Gesundheit oder ein Arbeitsplatz ?
Unterstützen Sie den Vorschlag, europäische Politiker als Bürgermeister einzusetzen und durch einen Wettbewerb – wie er im Bauwesen ja durchgeführt wird – somit das wirtschaftlichste Ergebnis für die Kommune zu erzielen ?
Würden Sie den Vorschlag unterstützen, dass Abgeordnete nur in der Höhe bzw. in Abhängigkeit der Stimmenanzahl – die sie bei der Wahl erhalten haben - in deren verhältnismäßigen Höhe entlohnt werden - da Sie ja nur von diesen Bürgern gewählt wurden ?
Gestatten Sie mir den Hinweis, dass Fluchhafenbetroffene kein Schneckenhaus besitzen, oder es sich nicht leisten können, die Moden der Lobbyisten zu bezahlen.
Vielen Dank für Ihre Antwort
Sehr geehrter Herr Pohland,
ich vertrete kein modernes Nomadentum und weiß auch gar nicht wie Sie darauf kommen. Solche polemischen Unterstellungen führen nicht weiter und erschweren den sachlichen Dialog. Die Perspektivlösung Ausreise haben Sie aufgeworfen. Ich halte nur bedingt etwas davon. Allerdings schätze ich die Freizügigkeit, die wir in der EU haben. Sicher wird ihr Problem mit dem künftigen Großflughafen nicht kleiner in dem Sie in Ablehnung verharren. Solche Verkehrsknotenpunkte sind die Begleiterscheinungen der Moderne. Das werden Sie und ich nicht ändern. Sehr viele Menschen fordern übrigens seit Jahren einen solchen Großflughafen. Und das sind keine Lobbyisten, sondern Menschen wie Sie, die Geschäfts- und Urlaubsreisen unternehmen. Es nützt Ihnen auch nichts, wenn Sie Ihren Unmut an mir auslassen. Ich versteh Sie besser als Sie glauben. Denn ich wohne seit Jahren in der Einflugschneise des Flughafens Tegel. Und da kann ich Ihnen nur sagen, dass Sie außer vergeblichen Dauerprotest nur zwei Möglichkeiten haben. Entweder Sie gewöhnen sich daran (unser Gehör hat z.T. ein erstaunliches Adaptionsvermögen) oder Sie verlegen tatsächlich Ihren Wohnort. Politisch ist Ihr Problem von einem EU-Abgeordneten jedenfalls nicht zu lösen.
Ihre anderen Fragen kann ich nur unter Ulk verbuchen. Warum nicht die Journalisten nach der Leserzahl bezahlen, die Lokführer nach Fahrgästen, die Lehrer nach der Kindern, die Pastoren nach Gottesdienstteilnehmer, die Schauspieler nach Theaterbesuchern, die Fußballspieler nach Toren usw. - ein genialer Vorschlag. Den sollten Sie sich für´s Kabarett patentieren lassen. Für die Politik taugt er nichts.
Mit freundlichen Grüßen
Werner S c h u l z