Frage an Werner Schulz von Frank B. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Schulz,
1. Frage:
im Vorfeld der Wahlen ich gerne die Entscheidungshilfe des Wahl-O-Mat zu Hilfe.
Dabei musste ich feststellen, dass die eigentlich favorisierte Partei zunächst auf Platz 2, nach einer Wichtung der Fragen sogar auf Platz 3 einlief.
Wie sinnvoll finden Sie es als Bürgerrechtler, diese Mittel bei der Vergabe der Wählerstimme einzusetzen ?
2. Frage:
Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen der Kultivierung eines fast schon kriminellen Niedriglohnsektors hierzulande, einhergehend mit asozialen Einkommensstrukturen weisskragenkrimineller Dax- Vorstände einerseits und andererseits der immer grösser werdenden "Fangemeinde" einer Wiederbelebung der DDR in den ostdeutschen Bundesländern ?
Umfasst die demokratische Teilhabe und soziale Gerechtigkeit, die von Ihrer Partei u.a. zu den wichtigsten Zielen deklariert wurde auch die Begrenzung von Managergehältern per Gesetz ?
Sehr geehrter Herr Blaufuss,
vielen Dank für Ihre Fragen.
1. Finde ich, dass der Wahl-O-Mat zur Orientierung beitragen kann, allerdings nicht davon befreit sich selbst an Hand der Programme der Parteien und deren politischer Glaubwürdigkeit ein Bild zu machen und zu einer Entscheidung zu kommen. Das sollte man nicht Anderen überlassen, auch wenn das "objektiv gewichtet" erscheint. Oft liegen Umfragen und tatsächliche Wahlergerbnisse weit auseinander.
2. Das Empfinden darüber was sozial gerecht ist spielt nicht nur im Osten eine große Rolle. Wenn Leistung angemessen entlohnt werden sollen, dann muss es eine klare Grenze nach oben und unten geben. Das heißt angemessene Mindestlöhne in Europa, von denen man im jeweligen Land in Würde leben kann. Und andererseits nachvollziehbare Grenzwerte für Managergehälter, um die exorbitanten Auswüchse, die es seit Jahren gibt "zu rasieren". Hier können ein Gesetz, mehr Mitbestimmung und eine bessere Besetzung von Aufsichtsräten, wo bisher das Prinzip eine Hand vergoldet die andere geherrscht hat, Abhilfe schaffen.
Mit freundlichen Grüßen,
Werner S c h u l z