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Werner Langen
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Frage von Stefan K. •

Frage an Werner Langen von Stefan K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Dr.Langen,
mit großer Beunruhigung las ich den Artikel der FTD über die Parktiken des Riesen Gasprom, wie wir innerhalb Europas in sehr naher Zukunft unter den Energie-Spinnfäden dieses Staatskonzerns sicher nahezu hilflos erpressbar sein werden. Was gedenken wir, anstatt nur irgendwelche Arbeitrskreise zu führen, hier aktiv und zeitnah zur Sicherung unserer Unabhänigkeit zu tun?? Oft hieß es schon, dass die weiteren Kriege auf dieser Welt Rohstoffkriege sein werden. Aber wenn wir tatenlos zusehen, wie die Grundlage unserer Wirtschaft inkl. deren Wachstum und damit unmittelbar der Lebensstandard jedes einzelnen von uns durch die russische Regierung bestimmt werden wird, ist ein Krieg verloren, bevor wir es merken.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Kukulenz,

vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch vom 22. Juli 2008.

Die Expansionsstrategie des russischen Energiekonzerns Gazprom ist angesichts der zunehmenden Abhängigkeit Europas von russischen Erdgasimporten eine ernstzunehmende Herausforderung der europäischen Energieversorgungsstrategie.

Aufgrund der Vielzahl von gemeinsamen Interessen und der strategischen Bedeutung einer vertieften Partnerschaft zwischen der EU und Russland, wäre es aber falsch, auf Konfrontationskurs mit Moskau zu gehen. Partnerschaftliche Vereinbarungen müssen jedoch so ausgestaltet werden, dass Russland nicht über Vetorechte und Energiemonopolisten versuchen kann, sich der Wettbewerbskontrolle zu entziehen. Durch Marktliberalisierung sollte eine weitere Eingliederung von Gazprom in den EU-Energiemarkt erleichtert und gleichzeitig auf den Markteintritt für europäische Unternehmen in Russland gedrängt werden.

Eine zukunftsfähige Energieversorgung in der EU sollte zusätzlich auf einer Strategie der Diversifizierung von Energieträgern basieren. Nur ein breit gefächerter, ausgewogener und am Wettbewerb orientierter Energiemix garantiert langfristige Versorgungssicherheit. Auf den Beitrag der Kernenergie als Bestandteil des Energieportfolios kann, auch aus Gründen des Klimaschutzes, auf absehbare Zeit nicht verzichtet werden. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft und Biomasse müssen eine zunehmende Rolle bei der Begegnung der Herausforderungen Energiesicherheit und Erderwärmung spielen, da es sich um nicht erschöpfbare Ressourcen handelt und sie weniger Treibhausgase produzieren als fossile Brennstoffe.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Werner Langen, MdEP