Frage an Waltraud Wolff von Gerd R. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Wolff
was halten Sie vom Waffenrecht in der heutigen Ausführung und dessen Anwendung auf Sportschützen und Vereine?
Besten Dank für eine Antwort.
Sehr geehrter Herr Roscher,
Gesellschaft und Politik diskutieren nach den jüngsten Gewalttaten mit Schusswaffen über den richtigen Umgang mit Waffen und ein Mehr an Sicherheit. Dies finde ich richtig. Richtig ist auch, dass die Diskussion mit Augenmaß geführt werden muss.
Auslöser der Diskussion war, dass am 11. März 2009 ein 17-jähriger in einer Schule im baden-württembergischen Winnenden mit einer halbautomatischen großkalibrigen Kurzwaffe (Kaliber 9 x 19 mm) fünfzehn Menschen und sich selbst tötete. Nach den polizeilichen Ermittlungen gehörte die Schusswaffe dem Vater des Täters, der diese Waffe als Sportschütze zwar legal besaß, sie jedoch nicht seinen Pflichten als Waffenbesitzer entsprechend im Waffenschrank aufbewahrte.
Die Vorschläge der SPD dazu hat mein Kollege Fritz-Rudolf Körper am 24. April in einer Pressemitteilung dargestellt: http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,47141,00.html .
Das Ergebnis der Diskussion im Bundestag steht noch nicht fest. So zeichnet sich ab, dass z. B. auf das generelle Verbot großkalibriger Schusswaffen im Sportschießen verzichtet und lediglich die Altersgrenze für das Schießen mit derartigen Waffen hochgesetzt wird.
Ich persönlich unterstütze den Kurs, die Zahl der Waffen zu minimieren. Und: Ich unterstütze den Vorschlag, die Aufbewahrung der Waffen verdachtsunabhängig zu kontrollieren, nachhaltig.
Genauso wichtig ist mir ein Verbot von kampfmäßigen Schießübungen und auch die Diskussion um ein Verbot von Paintball- und Gotchaspielen. Denn hier werden zum einen der Umgang mit Waffen und zum anderen das Schießen auf Personen unter teilweisen Realbedingungen simuliert.
Mit freundlichen Grüße
Waltraud Wolff