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Waltraud Eisenträger-Tomcuk
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Frage von Thomas B. •

Frage an Waltraud Eisenträger-Tomcuk von Thomas B. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Eisenträger-Tomcuk,

wie schätzen Sie die Situation in der Altenpflege ein? Welche Vorschläge hat die Linke dazu?

Grüße
T. Bärthel

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Bärthel,

Sie sprechen mit Ihrer Frage einen längst bekannten Notstand an - einen Pflegenotstand. Am Umgang mit den schwächsten Mitgliedern zeigt sich, wie menschlich eine Gesellschaft ist. Bei der Unterstützung und Pflege von älteren Menschen gibt es in Hessen und Deutschland gravierende Probleme. Der Bereich der Altenpflege ist unterfinanziert und viel zu schlecht ausgestattet. In der stationären Pflege gibt es zu wenig Personal, das außerdem viel zu schlecht für seine gesellschaftlich wertvolle Arbeit bezahlt wird. Aufgrund der enormen Arbeitsbelastung kann das Pflegepersonal sich kaum oder gar nicht um die kommunikativen und sozialen Bedürfnisse der Pflegebedürftigen kümmern. Weil auch in der ambulanten Pflege die Pflegebedürftigen viel zu wenig Unterstützung erhalten, wird diese meist von angehörigen Frauen geleistet, oft bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.

Um diesen Pflegenotstand zu beenden, fordert die LINKE die Einführung einer Solidarischen Bürgerversicherung. Damit kann eine menschenwürdige Pflege trotz Alterung der Gesellschaft bedarfsgerecht und nachhaltig finanziert werden. Durch Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenzen und Versicherungspflichtgrenze können die Beitragssätze für alle Einzahlenden sogar sinken. Des Weiteren fordert DIE LINKE mehr qualifiziertes Personal, sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege. Wir brauchen einheitliche Mindestpersonalschlüssel, damit wenigstens der Mindestbedarf gedeckt wird, den der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) fordert. Und wir fordern: Pflegende Angehörige müssen deutlich entlastet werden.

Mit freundlichen Grüßen
Waltraud Eisenträger-Tomcuk