Frage an Walter Altvater von Dr. Berndt G. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Altvater,
glauben Sie im Ernst, daß Sie heutige Probleme mit Hegels Herrschaft/Knechtschaft-Dialektik erklären können? Hätten sie die "Phänomenologie des Geistes" sorgfältig studiert (im Original), dann wüßten Sie daß dort nicht gerechtfertigte Erkenntnisweisen auf unterschiedlichen Bewußtseinsstufen präsentiert werden, sondern das Bewußtsein durchläuft Weisen des Für-wahr-Haltens, und zum wahren Wissen gelangt es erst ganz am Ende, indem die vorhergehenden Bewußtseisweisen sich als UNWAHR herausstellen. Einmal. - Zum anderen: Die zugrundeliegende Dialektik ist die einer entwicklungsgeschichtlichen Vorstufe der "Wissenschaft der Logik", für die jedenfalls gilt, daß ihr metaphysische Thesen zugrunde liegen, von denen kaum glaubhaft ist, daß Sie sie heute noch teilen (Möglichkeit der Einsicht in konkrete Allgemeinheit, Einschränkung der Geltung des Widerspruchsprinzips).
Der Rückverweis auf Hegel scheint mir daher rein rhetorischer Art zu sein: ernsthafte Frager sollen abgeschreckt werden, um Fakten nicht zugeben zu müssen.
Deswegen empfehle ich: lassen sie Hegel weg und kommen sie vielmehr zur Sache, von der der geistesgeschichtliche Horizont nur ablenkt, zumal auf das Verhältnis von Mann - Frau die Begriffe Herrschaft und Knechtschaft ohnehin nicht ohne Diskriminierung (vornehmlich der Männer, wie immer in diesem Land) applizierbar ist. Hegel hat das Bild ohnehin von Diderot (Jakob und sein Herr), und der weiß damit vor allem ironisch umzugehen.
Sie haben gegen Fakten keinerlei Argumente gebracht. Das wird auch wohl nicht möglich sein.
Es hilft nichts: Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern gemäß GG Art. 3.2., so muß ich folgern, ist bei den Grünen in sehr schlechten Händen. Da hilft es nichts, wenn man versucht gelehrt daherzukommen. Schade.
Einen schönen Gruß
B. Goossens
Sehr geehrter "unterdrückter Mann",
Sie und Ihre Freunde haben mich in den letzten 2 Wochen mit Fragen regelrecht überschwemmt. Dabei drehten sich Ihre Fragen und Einlassungen mehr und mehr um den selben Kern: Sie fühlen sich unterdrückt und in Ihren Menschenrechten eingeschränkt, weil Sie für Ihre Kinder Unterhalt zahlen müssen. Ich kann Ihnen an dieser Stelle ausdrücklich versichern; Das ist so und das muss auch so bleiben. Und Sie werden mich auch durch dutzende weitere Mails nicht vom Gegenteil überzeugen können. Da ich auch noch etwas anderes zu tun habe, als auf Ihre zum Teil hanebücherne Argumentation einzugehen (z.B. muss ich arbeiten oder möchte im Wahlkampf mit Menschen argumentieren, die Argumenten zugänglich sind), werde ich künftig all Ihre als Fragen verkleidete Behauptungen mit dieser Mail beantworten. Auf meiner Homepage www.walter-altvater.de finden Interessierte eine grundsätzlichere Auseinandersetzung mit "unterdrückten Männern" unter dem Titel "Marco und 99% der Frauen".
Gruss
Walter Altvater