Frage an Walter Altvater von Dipl. Übers. Chrstian K. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Altvater,
vielen Dank fürs Nichtbeantworten meiner Fragen. Auch keine Antwort ist ein Statement.
Auch wenn Sie für Argumente nicht zugänglich sind, möchte ich Ihnen dafür danken, daß Sie sich die Zeit nehmen, zumindest die Ehrlichkeit zeigen, sich offen zu Ihrer Gleichgültigkeit den Bedürfnissen immerhin des halben Volkes, das zu vertreten Ihre Aufgabe sein soll bekennen. Dies ist eine Aufrichtigkeit, die man in dieser Konsequenz von Politikern nicht mehr erwartet.
Ich möchte auch gerne offen sein: Sie erinnern Sie mich an ein Kind, das die Ohren zuhält und laut "Lalalala" singt, wenn ihm jemand etwas zu sagen hat, was es nicht hören möchte. Sie erinnern mich auch an einen meiner früheren Mitschüler. Dieser ist Mitglied in einer fundamentalistischen evangelikalen Freikirche. Als wir mit unserer Klasse mal in einem Museum ein Dinosaurier-Skelett zu sehen bekamen, fing er im Brustton der Überzeugung an zu erklären, daß das kein Dinosaurier sein kann, da es diese nie gab.
Doch dieser Raum hier soll ja genutzt werden, um Fragen zu stellen: Können Sie nachvollziehen, wie ich - und sicherlich einige andere auch - dazu komme, Sie in diesem Schüler wiederzuerkennen?
Noch eine Frage: Fällt Ihnen eigentlich auf, daß hier noch keine einzige Frau Sie aufgefordert hat, mehr für Frauen zu tun?
Können Sie sich vorstellen, daß langfristig auch Frauen eher Nachteile von einer Politik wie der Ihrigen haben?
Eine Antwort erwarte ich natürlich nicht auf diese Fragen, würde mich aber freuen, wenn Sie es trotzdem täten. Zumindest was die dritte anbelangt, wäre es für Sie persönlich ein Nutzen, mal darüber wenigstens nachzudenken. Falls Sie zumindest dazu sich bereit finden.
Vielen Dank dafür und Danke an Kandidatenwatch für ihre Mühen. Es war mir eine wirkliche Hilfe bei der Wahlentscheidung.
Christian Kleißle
Herr Kleißle,
zur "Hälfte" der Wählerschaft gehöre ich genauso wie Sie. Ich habe deswegen Ihre und Fragen aus Ihrem Freundeskreis irgendwann nicht mehr beantwortet, weil ich keine Diskussionen mag, bei dem der Diskussionspartner feste Vorstellungen von "richtigen" Antworten hat und jede "falsche" Antwort mit Beschimpfungen beantwortet wird. Ich lasse mir von niemanden, von meiner Partei nicht, und von Ihnen auch nicht, vorschreiben, was ich zu denken und für richtig oder falsch zu halten habe.
Im übrigen hatte ich auch nicht die Erwartung, dass ein Personenkreis, bei dem "Frauenversteher" als Schimpfwort und Beleidigung gilt, dass ein solcher Personenkreis mich und meine Partei wählt. Im übrigen habe ich gerade Ihnen auf Ihre ersten Fragen sehr ausführlich geantwortet. Ihr Antwort bestand dann darin, mir zu unterstellen, dass ich von den Dingen, die ich Ihnen erklärt habe, keine Ahnung hätte. Warum soll ich auf solche Anwürfe eingehen ?
Gruss
Walter Altvater