Werden Sie als Verkehrsminister umgehend bei der Bahn den Verkauf akut nicht genutzter Flächen stoppen bis Sie ein Konzept ausgearbeitet haben, indem die Bahn so gut wird, wie die sein könnte?
Die Verkehrswende braucht eine gut abgestimmte Bahn wo man alle Züge mit einem Tarif nutzen kann, auch die THALIS von Köln nach Brüssel. Im Güterverkehr braucht es ein Konzept auf Containerbasis, mit dem der LKW-Verkehr von der Straße geholt werden kann. Dafür müssen viele Logistikzentren an den Bahnlinien enstehen. Zahlreiche akut nicht mehr genutzte (Güter-)Bahnhöfe bieten Flächen für solche Logistikzentren. Das Umsetzen der Container soll das Rangieren weitgehend ersetzen, regionale Güterzüge können so mit Containern beladen werden, dass immer die letzten Wagen auf das nächste Ladegleis geschoben werden können. und so der Rangieraufwand minimiert wird. Der Schweizer Verkehrsfachmann Bieniok hat so ein Konzept skizziert: https://viertuerme.blogspot.com/2012/02/guteroffensive-statt-gesundschrumpfen.html . Wir haben akut einen Mangel an LKW-Fahrern, durch Bahntransporte können die LKW-Fahrer entweder auf der letzten Meile eingesetzt werden oder zu Lokführern umgeschult werden.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Vollkommen zutreffend gehen Sie auf nötige Umstrukturierungen und Modernisierungen im Hinblick auf den Schienen-Gütertransport ein. Wir erleben es tagtäglich: Die Schiene ist schon jetzt überlastet, da viele Notwendigkeiten in den vergangenen Jahren liegen geblieben sind. Mal eben mehr auf die Schiene verlagern hört sich dabei immer gut an, ist aber kaum ohne weitere Einschnitte für alle Reisenden und Transporteure möglich. Deshalb habe ich die Generalsanierung der Hauptkorridore auf den Weg gebracht. Zudem die Ertüchtigung und Erneuerung von Nebenstrecken. Durch die baustellenfreie Nutzung werden wir zuverlässigen und pünktlichen Verkehr erhalten können. Über die Digitalisierung der Schiene wird es uns zusätzlich zum Ausbau gelingen, mehr Kapazitäten zu schaffen. Zudem geht es um europaweit einheitliche digitale Kupplungen und die Ihrerseits angesprochenen "Verlade-Hubs", die bestmögliche Abstimmungen der Güterverkehre zwischen den verschiedenen Verkehrsträger ermöglichen sollen. Daneben müssen wir die Güterströme auf der Straße künftig klimaneutral stellen. Mehr Schienen und vor allem moderne Schienen für mehr Gütertransport und ein gutes Straßennetz, auf denen in effizienter Kombination klimaneutral transportiert wird.
Mit besten Grüßen,
Dr. Volker Wissing
Weitere Fragen an Volker Wissing
Wir sollten weniger polarisierende Maßnahmen ergreifen.
Wir sollten lieber über den Einsatz digital vernetzter Verkehrsleitsysteme sprechen, die situativ Geschwindigkeiten anpassen.
Dem Deutschen Bundestag stünde es grundsätzlich frei, anderweitige Grenzwerte zu beschließen.
Wenden Sie sich für eine umfassende Beantwortung gerne an die zuständigen Finanz- und Haushaltspolitiker und -Politikerinnen.