Herr Wissing, sie erwarten in den kommenden 30 Jahren mehr Verkehr auf den Straßen, insbesondere LKW-Verkehr. Was planen sie, um die Verkehrslage zu entspannen?
Ich habe das Gefühl, dass der Wille zur Transformation bei der FDP nicht da zu sein scheint, obwohl sich die Partei im Wahlkampf als zukunftsorientiert gegeben hat. Von einer mutigen Zukunftsorientierung merke ich leider herzlich wenig. Das ist schade, denn wir brauchen gute, liberale Ideen (sofern sie den Freiheitsbegriff mit Verantwortung verbinden)
Sehr geehrte Frau P.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Wir wollen 2045 klimaneutral sein. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass der Güterverkehr deutlich zunehmen wird. Gründe dafür sind neben dem Bevölkerungszuwachs und dem erwarteten Wirtschaftswachstum beispielsweise das Konsumverhalten sowie der Internethandel. Vieles wird derzeit über die Straße transportiert. Im Güterverkehr sind allerdings die Erneuerungszyklen der Flotten schneller, so dass der Straßengüterverkehr 2045 klimaneutral sein wird. Was wir brauchen ist die entsprechende Infrastruktur, damit klimaneutraler Güterverkehr möglich ist. Mehr Schienen, insbesondere modernisierte Schienen für mehr Gütertransport, und Straßen, auf denen klimaneutral transportiert werden kann. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir Wachstumschancen verspielen und Wohlstandsverluste erleiden. Das kann nicht im Interesse der Gesellschaft sein.
Im Individualverkehr ist das Ziel, ein attraktives Angebot verschiedener Verkehrsmittel zu etablieren. Wichtig ist, dass wir individuelle Mobilität kostengünstig ermöglichen und daneben für alle Verkehrsträger gute Nutzungsbedingungen schaffen. Das Deutschlandticket ist der Einstieg in einen intermodalen Verkehr. Das wollen wir vorantreiben.
Mit besten Grüßen,
Dr. Volker Wissing
Weitere Fragen an Volker Wissing
Wir sollten weniger polarisierende Maßnahmen ergreifen.
Wir sollten lieber über den Einsatz digital vernetzter Verkehrsleitsysteme sprechen, die situativ Geschwindigkeiten anpassen.
Dem Deutschen Bundestag stünde es grundsätzlich frei, anderweitige Grenzwerte zu beschließen.
Wenden Sie sich für eine umfassende Beantwortung gerne an die zuständigen Finanz- und Haushaltspolitiker und -Politikerinnen.