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Volker Wissing
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Frage von Johannes H. •

Frage an Volker Wissing von Johannes H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dr. Wissing,

Ich habe Ihre Anfrage an die Bundesregierung bezgl. der Arbeitsimmigration von Nicht-EU-Bürgern verfolgt. Lassen Sie mich ein persönliches Beispiel hinzufügen: Eine Freundin von mir, Wirschaftsingeneurin und von einer der besten Hochschulen der Welt aus den USA kommend, hat sich um eine Stelle in Deutschland beworben. Sie wurde angenommen und hat daraufhin im Oktober einen Visumsantrag gestellt. Das Verfahren dauert mindestens einen Monat, was die Dauer der Prüfung im Arbeitsamt bedeutet, ob es nicht ebenso qualifizierte Arbeitskräfte hierzulande gibt. Anfang Februar sollte es losgehen. Jetzt gerade, Mitte Februar, war allerdings immer noch nichts zu hören. Das Arbeitsamt stellte daraufhin fest, dass es den Bescheid noch nicht abgeschickt hatte, obwohl es bereits fertig vorlag. Die Ausländerbehörde hatte sich auch nicht darum gekümmert. Unterdessen hat sich meine Freundin natürlich woanders beworben, und wird, falls eine Zusage schneller kommt als das Visum, woanders anfangen. Nach 3 Monaten des Wartens eine verständliche Reaktion.

Wie glauben Sie können wir je attraktiver werden für ausländische Hochqualifizierte, wenn wir so ablehnend und bürokratisch langsam mit Kandidaten umgehen? Ist es nicht das Ziel der Regierung, möglichst keine Arbeitsmigration zuzulassen, wenn ich den SPD-Vorsitzenden Beck höre, der fordert, dass wir statt Immigration lieber über Ausbildung reden sollten? Dem kann sicherlich jeder zustimmen, aber die Aufnahme von integrationswilligen Hochqualifizierten wird diesem Land meiner Meinung nach deutlichen Nutzen bringen. Wählerstimmen sind allerdings damit wohl kaum zu gewinnen.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Hallier,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 17. Februar 2008.

Ihr Schreiben macht deutlich, dass man in Deutschland nach wie vor nicht von einer wirklichen Zuwanderungspolitik reden kann. Während viele Länder aktiv um die besten Köpfe kämpfen, begegnet der deutsche Staat Zuwanderern immer noch mit extremen Misstrauen. Dieses wird von vielen als entwürdigend empfunden. Die Antwort der Bundesregierung auf meine Anfrage zeigt, dass die Bundesregierung weit davon entfernt ist, Zuwanderung auch als Chance für den Standort Deutschland zu begreifen. Ihre persönlichen Erfahrungen scheinen mir diesen Eindruck zu bestätigen.

Trotz allem hoffe ich, dass sich Ihre Freundin von dem Verhalten der Behörden nicht entmutigen lässt und es Ihnen gelingt eine Möglichkeit des Zusammenlebens zu finden.

Mit den besten Wünschen
Dr. Volker Wissing, MdB

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