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Volker Wissing
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Frage von Birgit S. •

Frage an Volker Wissing von Birgit S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Dr. Wissing

zu Pestzeiten erkannte man, Ratten übertragen die Krankheit.
Die damalige Regierung setzte eine " Kopfprämie" für abgelieferte Ratten aus.
Findige Menschen begannen umgehend Ratten zu züchten und sich somit ein gutes Auskommen zu schaffen.
Heute bekommen karitative Einrichtungen wir DEKRA , Caritas und viele andere zwischen 500.- Euro / Monat und 800.- Euro/ Monat für jeden 1.- Eurojobber, der dort " gefördert " wird.
Ferner allimentiert der Staat Hartz IV Empfänger lebenslänglich - ohne irgend eine Gegenleistung dafür zu forden.
" Züchtet" der Staat damit womöglich Hartz IV Empfänger ?

Damals erkannten die Regierungen irgendwann den Fehler im System, heute gibt es keine " Kopfprämie" mehr für Ratten ...
In Holland arbeiten Arbeitslose, seit 2005, gemeinnützig oder tatsächlich in Firmen - was die Arbeitslosenquote senkte und den Lebensstandart der gesamten Bevölkerung anhob.
Sehen Sie eine Chance, daß unsere Regierung in absehbarer Zeit den Fehler im System ebenfalls erkennt ?

Nette Grüße

Birgit Schuster

PS: Ich stelle ausdrücklich fest, ich vergleiche hier Gegebenheiten miteinander - nicht Hartz IV Empfänger mit Ratten

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrte Frau Schuster,

vielen Dank für Ihre Frage vom 17. Juni 2013.

Es gehört zu den Pflichten des modernen Sozialstaates das Existenzminimum seiner Bürgerinnen und Bürger abzusichern. Hartz IV entspricht in Deutschland dem Existenzminimum. Es soll Betroffene absichern, aber trotzdem auch Anreize bieten, sich wieder eine eigenen Existenz aufzubauen. Deshalb basiert Hartz IV auf dem Grundsatz des Förderns und Forderns.

Die überwiegende Mehrzahl der Hartz IV-Empfängerinnen und Empfänger würde eine bezahlte Tätigkeit der staatlichen Unterstützung vorziehen, allerdings müssen dafür auch genügend Arbeitsplätze vorhanden sein. Da meistens geringer Qualifizierte von Arbeitslosigkeit betroffen sind, ist der Niedriglohnsektor von großer Bedeutung für die Re-Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt. Deshalb lehnt die FDP auch einen bundesweit einheitlichen, flächendeckenden Mindestlohn ab, da dieser zunächst einmal Arbeitsplätze vernichtet. Das Problem ist aber nicht nur, dass ein Arbeitgeber einen geringen Lohn für eine Arbeit anbietet, das Problem ist, dass Menschen diese zu den angebotenen Konditionen annehmen müssen. Dieses Problem lösen wir mit Sicherheit nicht, indem wir Arbeitsplätze vernichten, sondern nur in dem wir neue schaffen. Damit erhöhen wir auch die Chancen der Hartz IV-Empfängerinnen und Empfänger auf einen Einstieg in den Arbeitsmarkt.

Inwieweit das holländische Modell auf Deutschland übertragbar wäre, kann ich Ihnen nicht sagen. Meines Erachtens sollte der Staat sich aber vor allem darum bemühen, Arbeitsplätze zu schaffen, damit diejenigen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, wieder eine Perspektive entwickeln können.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB

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