Frage an Volker Wissing von Heiko M. bezüglich Finanzen
Liebe Herr Wissing,
ich bin nun 28 Jahre alt und möchte langsam anfangen für meine Alterversorge zu sparen.
Bei einem Abschluss einer Riester Rente bekomme ich jeden Monat eine gewisse Summe aus dem Steuersäckel bezuschusst. Wenn ich jedoch auf diesen Zuschuss verzichten möchte und es ohne Zuhilfenahme von Steuereinahmen selbst mit Aktien versuchen möchte, schlagt ihr mit einer 25% Abgeltungssteuer, 5,5 % Solidaritätszuschlag und nochmal 9 % Kirchensteuer (von der Abgeltungstseuer) zu.
Warum in aller Herrgottsnamen wird derjenige, der auf staatliche Zuschüsse verzichtet und sogar bereit ist höhere Risiken einzugehen auch noch mit derart hohen Steuern behaftet?
Lieben Gruß
Sehr geehrter Herr Mettelsiefen,
vielen Dank für Ihre Frage vom 30. Mai 2013.
Ihre Kritik kann ich sehr gut nachvollziehen. Gerade SPD und Grüne sehen in dem Vorhandensein von Vermögenswerten bei den Bürgerinnen und Bürger nicht einen Ausdruck der privaten Altersvorsorge der Menschen, sondern persönlichen Reichtum, den es zu besteuern gilt. Eine Altersvorsorge abseits von Riester-Rente und Wohneigentum auf Grundlage von Wertpapieren ist gerade für die Parteien des linken Spektrum immer noch etwas Anrüchiges.
Die FDP sieht die zunehmende steuerliche Belastung der Altersvorsorge kritisch, gerade auch im Hinblick auf den demographischen Wandel und die niedrige Verzinsung klassischer Altersvorsorgeprodukte, wie der Riester-Rente. Wir haben deshalb gegenüber CDU/CSU, Grünen und SPD durchgesetzt, dass die Sparerinnen und Sparer, aber auch die Altersvorsorge bei einer möglichen Finanztransaktionssteuer ausgenommen werden. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass der Solidaritätszuschlag mit dem Auslaufen des Solidarpaktes abgeschafft wird, während die Grünen dessen dauerhafte Beibehaltung fordern.
Die Ausgestaltung der Riester-Rente leidet darunter, dass die damalige rot-grüne Bundesregierung zwar eine private Altersvorsorge einführen wollte, gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürger diese Aufgabe aber nicht wirklich zutraute. Aus diesem Grund sind risikobehaftetere aber höher rentierliche Geldanlagen bei der Riester-Rente weitgehend ausgeschlossen. Aus Sicht der FDP spräche nichts dagegen, den Bürgerinnen und Bürgern hier eine größere Freiheit aber auch mehr Eigenverantwortung einzuräumen.
Die private Altersvorsorge der Bürgerinnen und Bürger durch Steuererhöhungen weiter zu erschweren, wie SPD und Grüne das fordern, lehnt die FDP strikt ab.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB