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Volker Wissing
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Frage von Edeltraud D. •

Frage an Volker Wissing von Edeltraud D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Wissing,

vielen Dank für Ihre Antwort vom 05.08.2011.

So gesehen haben Sie recht und es ergibt sich die Frage, warum wird die Investition von Geld der Investion von Arbeitskraft, gleichgültig ob ehrenamtlich oder bezahlt, gleichwertig behandelt?

Erst wenn beide Investitionen die Gleichbehandlung hat, wird ein gerechter und nachhaltig langfristiger Preis für alle dem Gemeingut entnommenen Gütern und daraus hergestellten Waren, wie Geld, Gebäude, Autos, Straßen usw. über Generationen gleich bleiben.

Demnach liegt die Inflation doch lediglich an der Ware Geld, die ohne zu arbeiten, Geld verdient. Sobald dieser Irrtum aufgeklärt wird, kann die Ware Geld den eigentlichen Sinn von Warentausch erfüllen und dazu benötigt die Wirtschaft lediglich die Erkenntnis, dass Geldbeträge auf Papier eine Umlaufpflicht in den Wirtschaftskreislauf benötigen (Auftragserteilung von Projekten und Arbeitskraft), weil gelagertes Geld ganz sicher weder ehrenamtlich noch bezahlt eine Belohnung zugut hat oder einfach den geschaffenen Werten angepasst wird.

Experten haben errechnet, dass Waren ca. 15 Jahre im Wert erhalten bleiben, dann wertlos sind und das entspricht dann auch für die Ware Geld eine jährliche Gebühr von 6 %.

Ich meine mit Ihnen kaum besprechen zu müssen, dass die Werte der Riesterrenten und Lebensversicherungsguthaben um mehr als 6 % jährlich fallen. Die Täuschung wird lediglich durch höhere Schuldenlast und gedruckter Ware Geld vollzogen und nicht durch Werteschaffung. Aber das wissen Sie sicherlich schon längst.

Warum ist es für Sie mit BWL Studium problematisch, die Ware Geld ab Ursprung zu denken und die chaotischen Zustände und Folgen des aktuellen Systems durch diese Irrlehre, dass Geld arbeitet, zu beenden.

Mit der Einführung von 6 % jährlicher Pflicht die Ware Geld in Umlauf zu halten, weil Geld selbst nicht arbeitet oder die Abschreibungsgebühr einzuführen, werden sogar Laien verstehen, weil es ein unumgängliches Naturgesetz ist.

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Sehr geehrte Frau Dietert,

vielen Dank für Ihre Frage vom 10. August 2011.

Ihre These, dass Inflation im wesentlich dadurch entsteht, dass Geld arbeitet teile ich so nicht. Inflation ist ein Kreislaufeffekt, wenn die Preise steigen, fordern die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer höhere Löhne, um die Preissteigerungen ausgleichen zu können. Die höheren Lohnkosten werden von den Produzenten in Form höherer Preise wiederum an den Markt weitergegeben, so dass die Beschäftigten wiederum weniger für ihr Geld bekommen und deshalb höhere Löhnen fordern müssen. Ihre Forderung nach einem automatischen Wertverlust des Geldes in Höhe von 6% würde diesen Prozess zusätzlich beschleunigen, da die Beschäftigten nicht nur die steigenden Produktpreise in ihre Gehaltsforderungen einpreisen müssten, sondern auch den Wertverlust ihres Geldes. Die Folge wäre eine weitaus höhere Inflationsrate.

Auch die Finanzmärkte würden deutlich spekulativer werden, da Investoren ihre Rendite nicht auf Grundlage des eingesetzten Geldes kalkulieren würden, sondern obendrein die Abschreibung berücksichtigen würden. Auch wenn ich Ihre Überlegungen und Ziele durchaus nachvollziehen kann, so halte ich die von Ihnen vorgeschlagene Einführung eines automatischen Wertverlustes für Geld für kein geeignetes Instrument.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB

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