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Volker Wissing
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Frage von Günther D. •

Frage an Volker Wissing von Günther D. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Wissing,

in der Antwort auf eine in diesem Forum gestellte Frage behaupten Sie: "Die Euro-Rettung ist teuer, nichts zu unternehmen dürfte uns aber deutlich teurer kommen."
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Beide Alternativen müssen jetzt endlich in Zahlen (in Euros) belegt werden!
1. Können Sie das?
Falls nicht, bleibt das Zitat eine bloße Behauptung, um den deutschen Steuerzahler ruhig zu stellen.
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Nachdem aber schon so viele Behauptungen zum Thema Euro und Griechenland, insbesondere die von Frau Merkel und Herrn Schäuble, sich nach kurzer Zeit in ihr Gegenteil verkehrt haben sind es weite Teile der Bevölkerung einfach leid, den unbelegten Behauptungen von Politikern weiterhin Glauben zu schenken!
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Damit wächst die Gefahr, daß sich die allgemeinen Auffassung von Politikern und Parlament immer mehr der Überzeugung von einer "Quasselbude" (in der Weimarer Republik) annähert. Die Folgen sind bekannt.
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2. Was werden Sie gegen diese Entwicklung unternehmen?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Günther Herzlieb

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrter Herr Dr. Herzlieb,

vielen Dank für Ihre Frage vom 3. August 2011.

Sie sprechen das Kernproblem des Eurokrisenmanagements an. Während es für die zur Verfügung gestellten Gelder und Bürgschaften konkrete Zahlen gibt und damit relativ konkret sind, bleiben die Gefahren im abstrakten, aber sind sie deshalb weniger real.

Die US-Schuldenkrise und die Diskussion über den italienischen Staatshaushalt hatten die Märkte in den vergangenen Tagen sehr verunsichert. Medienberichten zufolge wurden bei dem folgenden Börsencrash 2,5 Billionen Dollar vernichtet. Alleine die DAX-Unternehmen haben an einem Tag 100 Mrd. Euro an Wert verloren. Das zeigt die große Nervosität der Finanzmärkte, aber auch wie schnell die Eurokrise auch Deutschland ganz empfindlich treffen kann. Sollte sich die Börsenkrise fortsetzen, steigt die Gefahr einer erneuten Finanzkrise und Kreditklemme, nur dass diese Mal die Staaten als Retter ausfallen. Nein, ich kann Ihnen nicht auf Heller und Pfennig beziffern, wie hoch die Kosten einer Wirtschaftskrise wären, ich weiß auch nicht, wie sich die Arbeitslosigkeit entwickeln würde und wie hoch die entsprechenden Kosten sind, trotzdem halte ich es für sehr riskant, die Gefahren einfach zu ignorieren.

Vielleicht sollten Sie Ihre Frage auch an die Eurogegner richten. Welche Garantien geben die Ihnen, dass es nicht zu einer Wirtschaftskrise kommt, dass das Ansteckungsrisiko nicht existiert und unser Land von den Auswirkungen der Eurokrise verschont bleibt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB

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