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Volker Wissing
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Frage von Gerhard D. •

Frage an Volker Wissing von Gerhard D. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
die verschiedensten Rechtsnormen regeln, wann, wo, wieviel Lärm zulässig ist.
Ich möchte Ihr Augenmerk auf eine spezielle Art des (Straßen)Verkehrslärms richten:
Seit vielen Jahren ist ein Trend zu beobachten, PKW mit immer großvolumigeren Schalltöpfen (früher: Auspufftöpfe) auszustatten. Und ein dermaßen ausgestattetes Auto muß dann auch "entsprechend gefahren" werden, sonst bekommt die Umgebung das so ausgestattete Gefährt ja gar nicht mit.....
Ähnliches gilt für Motorroller mit Automatikgetriebe, die überwiegend von Jugendlichen gefahren werden. Ich habe mit einem Prüfingenieur der DEKRA gesprochen und dabei festgestellt, dass es speziell bei diesen Fahrzeugen weniger der Lärm (gemessen in dezibel) ist, als vielmehr die Tonfrequenz. Diese Fahrzeuge vermiiteln sich dem "Zuhörer" als grell, schrill, was i.V.m. der Lautstärke besonders unangenehm ist.
Als wissenschaftlich gesichert kann mittlerweile gelten, dass Lärm in hohem Maße (Mit)Verursacher einer ganzen Reihe von Krankheitsbildern ist.
Bei einen Parisurlaub konnte ich feststellen, dass dort speziell diese Motorroller sehr viel leiser sind als bei uns. Und dabei ist dort eine enorme "Motorrollerdichte" zu verzeichnen.
Ich bitte Sie um MItteilung, was die Bundesregierung bzw Sie selbst als Abgeordneter tun bzw getan haben, um hier für Abhilfe respektive Linderung zu sorgen.
Herzlichen Dank, frohes Osterfest und im neuen Lebensjahr Ihnen persönlich alles Gute,
G. Dreisigacker

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrter Herr Dreisigacker,

vielen Dank für Ihre Frage vom 15. April 2011.

Lärm ist in der Tat eine gravierende Form der Umweltverschmutzung, die viele Menschen krank macht. Sie ist aber auch sehr schwer zu bekämpfen, da sie sehr stark vom individuellen Verhalten abhängig ist. So kann auch ein den Vorschriften entsprechendes Fahrzeug bei entsprechender Fahrweise sehr schnell zu einer Lärmbelästigung werden. Hinzu kommt, dass manche Menschen bestimmte Geräusche als besonders belästigend empfinden, auch wenn diese nicht besonders laut sind. Diese Aspekte machen gesetzliche Regelungen nicht leichter. Gerade beim Lärmschutz bedarf es nicht nur klarer gesetzlicher Regelungen sondern auch gegenseitiger Rücksichtnahme. Schließlich ist jeder nicht nur Lärmbetroffener sondern auch Lärmverursacher, wenn er z.B. Handwerkerarbeiten durchführt, Auto fährt oder Rasen mäht, etc..

Wichtiger als die Verschärfung von Grenzwerte ist für mich die konsequente Anwendung der bereits existierenden. Gerade im Bereich des Lärmschutzes gibt es oftmals erhebliche Defizite.

Inwiefern die Lärmbelastung durch Motorroller in Paris tatsächlich geringer ist oder einfach durch andere Verkehrsgeräusche in den Hintergrund gedrängt werden kann ich nicht beurteilen.

Informationen zu den Aktivitäten der Bundesregierung im Bereich des Lärmschutzes finden Sie im Internet auf der Homepage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter: http://www.bmu.de/laermschutz.

Beigefügt finden Sie zwei Veröffentlichungen zu der besonderen Problematik des Motorrad- und Kfz-Lärms.

Ich würde mich freuen, wenn diese von Interesse für Sie wären.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB

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