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Frage von Matthias K. •

Frage an Volker Wissing von Matthias K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Wissing,

Es wird immer offensichtlicher dass die Banken mit dem Geld das sie von der EZB (fast) gratis leihen duerfen, nichts weiter machen, als es in Staatsanleihen zu investieren.

Dies Verhalten läuft letztlich darauf hinaus, dass wir uns das Geld zurückleihen, welches wir den Banken geliehen haben - gegen gute Zinsen.

Warum lassen wir ein solches Verhalten zu? Falls sie damit übereinstimmen, dass solch Verhalten unrechtmäßig ist, was planen Sie dagegen zu tun? Falls sie nicht damit übereinstimmen, wo liegt mein Denkfehler?

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Krause

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Krause,

vielen Dank für Ihre Frage vom 27. Mai 2010.

In einem Namensbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" habe ich bereits zu Beginn des Jahres auf die drohende Gefahr durch das billige Geld hingewiesen. Die Notenbanken hatten den Märkten ursprünglich das Geld günstig zur Verfügung gestellt, um zu verhindern, dass es infolge der Finanzmarktkrise zu einer Kreditklemme kommt. Zwar ist es gelungen, die Kreditversorgung der Wirtschaft weitgehend intakt zu halten, gleichzeitig haben aber viele Banken das billige Geld der Zentralbanken genutzt, um es höherverzinslich in vermeintlich sichere Anlagen zu investieren. Das mag nicht im Einklang mit den geldpolitischen Zielen der Notenbanken gewesen sein, rechtmäßig ist es allemal.

Die EZB hat schon damals versichert, dass sie jederzeit in der Lage ist, die Geldmenge wieder zurückzuführen. Ein solcher Schritt wird aber auch seitens der Länder alles andere als populär sein, da eine Reduzierung der Geldmenge zu höheren Zinsen führt und damit die Belastung der Euroländer durch die Staatsverschuldung steigen wird. Gleichwohl halte ich im Interesse der Stabilität der Finanzmärkte einen Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes für dringend geboten. Ich möchte mir allerdings nicht anmaßen der Europäischen Zentralbank Ratschläge zu erteilen, aus gutem Grund hat gerade Deutschland mit Nachdruck auf die Unabhängigkeit derselben bestanden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB

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