Frage an Volker Wissing von Peter B. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Wissing
das Nichtraucherschutzgesetz war ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber es wurde und wird immer weiter verwässert und unterlaufen. Die Tabaklobby, das Hotel und Gaststättengewerbe etc. haben bereits viele Ausnahmen erreicht und beabsichtigen neue. Der gesundheitliche Schaden bei rauchenden und mitrauchenden Mitmenschen ist enorm. Besonders perfide ist das Verhalten von Eltern, die in Gegenwart ihrer Kinder rauchen, vor allem in geschlossenen Räumen/Autos.
Der Nutzen der Tabaksteuer für unseren Staat ist "schmutziges Geld", weil er mit dem Leiden von vielen unschuldigen Menschen erkauft wird. Auch die Behauptungen von einigen Gastwirten sie würden Umsatzeinbußen erleiden ist fadenscheinig. Ich z. B. konnte in den vergangenen Jahren in keine Kneipe, kein Restaurant etc. gehen wo geraucht wurde. Mir schmeckt kein Bier, kein Wein, kein Essen, etc. wenn ich durch Tabakrauch eingenebelt werde und weil ich außerdem auch noch eine Allergie gegen Bestandteile des Tabakrauches habe.
Sehr gerne würde ich mich parteilich und öffentlich mehr engagieren, wenn nur dort geraucht werden würde, wo kein anderer Mitmensch belästigt, behindert oder geschädigt wird.
Das Nichtraucherschutzgesetz müßte weiter verschärft werden, oder wie ist Ihre Haltung dazu?
Freundliche Grüße
Peter Bürger
Sehr geehrter Herr Burger,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 4. September 2009.
Als Nichtraucher kann ich Ihre Forderungen nach einem umfassenden Nichtraucherschutz sehr gut nachvollziehen. Gleichwohl sollte zunächst einmal die Umsetzung des Nichtraucherschutzgesetzes abgewartet werden, bevor der Ruf nach strengeren Regeln erfolgt. So positiv das Nichtraucherschutzgesetz für Nichtraucher sein mag, so ist es für andere Bevölkerungsgruppen mit teilweise erheblichen Konsequenzen verbunden. Es ist wichtig diesen Gruppen, z.B. dem Gastronomiegewerbe, die notwendige Zeit für Anpassungen zu geben.
Ein Gesetz kann immer nur einen gesellschaftlichen Rahmen vorgeben, es kann aber unmöglich Rücksichtnahme und menschliches Miteinander ersetzen. Auch beim Nichtraucherschutz ist es mir wichtig nicht die Raucherinnen und Raucher zu stigmatisieren, sondern die Nichtraucher umfassend zu schützen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB