Frage an Volker Wissing von Ullrich Z. bezüglich Recht
Paintball Verbot
Sehr geehrter Herr Dr. Wissing,
mit Kopfschütteln habe ich von den Plänen gehört, Paintball in Deutschland zu verbieten. Daher habe ich mit großer Freude Ihre Antwort vom 11.5.2009 an Herrn Mayer gelesen.
Nicht nur gibt es keine Gutachten die beweisen, daß Paintballer gefährlich sind. Es gibt wissenschaftliche Gutachten, die beweisen, daß sie es nicht sind. Wenn (fälschlicherweise) behauptet wird, beim Paintball würden Tötungen simuliert, erlaube ich mir die Frage, wie denn beim Fechtsport Punkte gezählt werden?
Auch sind diese Amokläufer keine Paintballer gewesen! Wie denn auch?? Paintball ist ein Teamsport!
Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, daß ich selbst beim Paintball noch NIE aggressive Handlungen beobachten konnte. Weder auf dem Feld, noch abseits. Im Gegenteil. Bei sog. Big Games vertragen sich Franzosen, Amerikaner, Deutsche, Österreicher, Schweizer, Holländer, Belgier, Iren, Engländer und Schotten ganz hervorragend ! Mehr Nationen habe ich noch nicht zusammen in Action erlebt, sonst wäre die Liste wohl länger! Sie spielen miteinander, feiern zusammen und helfen sich gegenseitig bei technischen Schwierigkeiten. Dies ist, wie Sie wissen, nicht bei allen Sportarten der Fall. Ich konnte auch noch kein teures Polizeiaufgebot entdecken, das ein Paintballspiel überwachen musste.
Gerne würde ich die wirtschaftliche Seite des Paintballsports ansprechen. Oder auf den Verlust von Arbeits- und sogar Ausbildungsplätzen hinweisen. Wenn Sie dazu weitere Informationen benötigen, werde ich Ihnen diese gerne zur Verfügung stellen.
Gerne würde ich auch von Freundschaften berichten, die Bundesweit schliessen konnte. Dies würde jedoch den Rahmen sprengen.
Mir bleibt abschliessend die Frage, wie Sie konkret versuchen werden, diesen Aktionismus zu stoppen.
Es muss reagiert werden - da stimme ich voll zu! Welche Aktionen halten Sie für sinnvoll? Und was werden Sie tun, um diesen wunderbaren Sport zu erhalten?
Mit freundlichen Grüßen
Ulli Zinnecker
Sehr geehrter Herr Zinnecker,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 14. Mai 2009.
Medienberichten zufolge haben SPD und Union sich mittlerweile von einem Paintball-Verbot verabschiedet. CDU/CSU und SPD wollen jetzt erst einmal prüfen, "wie gefährlich das Spiel ist". Für mich ist dies ein politischer Offenbarungseid. Das zeigt, dass es CDU/CSU und SPD nie darum ging, die Bürgerinnen und Bürger vor realen Gefahren zu schützen, sondern entschlossenes Handeln vorzutäuschen. Diese Strategie ist Dank des entschiedenen Engagements der Betroffenen nicht aufgegangen.
Das Eingeständis der Regierungskoalitionen die Gefährlichkeit von Paintball nicht einschätzen zu können, rückt die Regierungspolitik in ein erschreckendes Licht. Die Kombination von Nichtwissen und politischen Aktionismus ergibt jedenfalls in den seltensten Fällen eine brauchbare Politik. Vielleicht sollten CDU/CSU und SPD das nächste Mal zuerst prüfen und dann verbieten, statt zuerst verbieten und dann prüfen.
Mit Ihnen freue ich mich, dass diese ebenso unsachliche wie unnötige Verbotsdebatte beendet ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing, MdB