Frage an Volker Schebesta von Heiko M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Nach dem viel kritisieren Kompromiss um 850km Singletrail und dem Aus für den Ultrabike in Kirchzarten, stellt sich die Frage nach der Zukunft des MTB Sportes im Schwarzwald.
Andere Bundesländer, insbesondere Hessen, haben es uns vorgemacht wie eine einvernehmliche Lösung aussehen kann ohne eine Wegbreitenregelung.
Die gelebte Realität zeigt doch, das MTBler seit Jahren auch auf schmalen Wegen fahren, ohne das es zu ernsthaften Problemen gekommen ist. Auch die neue Studie zeigt, das nur ein geringer Anteil von Wanderen sich "subjektiv" gestört fühlt. Argumente wie Wildschutz oder Erosion sind seit langem wissenschaftlich wiederlegt. Gerade bei uns im Ortenaukreis ist der Wald so leer, das eine solche Pauschalregelung völlig überzogen scheint. Trotzdem wird durch das Festhalten an dieser Regelung ein grosser Teil der Sportler kriminalisiert.
Den Kompromiss 850km Trail neu auszuweisen gibt es schon seit Jahren.
Dem Tourismus ist nicht geholfen, wenn in langen Genehmigungsverfahren für viel Geld ein MTB Netz aufgebaut wirde, dem die Aktzeptanz fehlt.
Erste Stimmen von Forst und Schwarzwaldverein äussern sich schon jetzt kritisch, das auf "ihren" Wegen gefahren werden soll. Da stellt sich die Frage, inwieweit der Forst und der Schwarzwaldverein von "seinen" Wegen sprechen darf.
Der Forst sollte seine Aufgabe, als öffentlich finanzierte Verwaltung, auch so verstehen, dass er dem Erholungsbedürfnis der Bevölkerung Rechnung trägt und nicht nur den Interessen der Holzwirtschaft. Es werden Haftungsgründe angeführt, welche höchstrichterlich nicht zutreffen.
Dem Schwarzwaldverein ist das Engagement bei der Wegpflege hoch anzurechen. Daraus aber einen Anspruch abzuleiten der SWV könne bestimmen wer und wie die Wege benutzen darf, ist völlig überzogen. Gerade auch weil im SWV viele Mitglieder selbst MTB fahren und auch in die Wegpflege einbezogen sind.
Mich würde daher interessieren, wie Sie und Ihre Partei einer Abschaffung der 2m Regelung gegenüber stehen.
Sehr geehrter Herr Mittelstädt,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Regelung für die Benutzung von Waldwegen durch Mountainbiker im Landeswaldgesetz. Ich fahre selbst sehr gerne mit dem Mountainbike durch unser herrliche Landschaft (komme aber viel zu selten dazu).
Unsere Fraktion hat keine aktuelle Beschlusslage zur "2-Meter-Regelung". Ich selbst habe Verständnis für die Forderung der Mountainbiker. Deshalb begrüße ich auch, wenn jetzt zwischen Tourismus, Forst, Schwarzwaldverein und der kommunalen Ebene ein Konsens zur Ausweitung der Nutzung von Waldwegen gefunden wurde. Ein solcher Konsens ist aus meiner Sicht dringend erforderlich, um eine Veränderung zu erreichen, die dann auch im Wald von allen Seiten akzeptiert wird. Er war auch Grundlage für die jüngste Neuregelung im hessischen Waldgesetz.
Wenn ein solcher Konsens auch zu einer grundsätzlichen Lockerung der 2-Meter-Regelung im Landeswaldgesetz besteht, werde ich mich für eine entsprechende Änderung einsetzen. Dies gilt gerade auch deshalb, weil Baden-Württemberg das einzige Bundesland mit einer solchen Regelung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Schebesta