Frage an Volker Dornquast von Wencke G. bezüglich Gesundheit
Hallo Herr Dornquast,
ich habe zum Thema "Legalisierung von Cannabis" von Ihnen folgende Antwort gelesen:
"Nur wenige Nutzer der härteren Drogen steigen direkt bei diesen ein, sondern sie steigen z.B. über Cannabis o.a. ein. Ich halte Cannabis für gefährlich und sehe dieses als häufigen Einstieg in eine sehr schädliche Drogenkarriere, die insbesondere bei jungen Mensch verhindert werden sollte."
Ich teile Ihre Auffassung, wonach ein direkter Einstieg bei harten Drogen eher unwahrscheinlich bzw. unüblich ist.
Trotzdem meine Frage:
Halten Sie es nicht für möglich, dass der Weg zu einer Abhängigkeit von härteren Drogen deswegen über Cannabis führt, weil eben Cannabis eine "verbotene" Droge ist?
Wenn ich als junger Mensch die Hemmschwelle, mir bei einem Dealer Cannabis zu beschaffen, erst einmal überschritten habe und damit in Kontakt zu einem nach derzeitiger Gesetzeslage kriminellen Millieu hergestellt habe, ist es doch nur noch ein kurzer Schritt, auch mal "etwas Härteres" angeboten zu bekommen bzw. zu konsumieren.
Fördern wir durch die Kriminalisierung des Cannabiskonsums nicht gerade den Einstieg in die Drogen-Karriere?
Oder wären Alkohol oder Nikotin nicht eine ebenso gute Einstiegsdroge, wenn deren Beschaffung nicht öffentlich und gesellschaftlich akzeptiert beim Lebensmittelgeschäft um die Ecke möglich wäre?
Dazu würde ich gerne Ihre ehrliche Einschätzung lesen.
M.f.G.
W. Greve
Sehr geehrte Frau Greve,
urlaubsbedingt dauerte die Antwort etwas länger - sorry. Ihre Thesen vermag ich nicht zu teilen. Der leider zu hohe "legale" Alkoholkonsum zeigt, dass gerade nicht "das Verbotene" den besonderen Reiz ausmacht und dass damit auch nicht eine Verschiebung der Hemmschwelle bewirkt wird.
Der Einstieg in eine "Drogen-Karriere " wird nicht durch die Strafbarkeit von Cannabisbesitz und -konsum gefördert, sondern ist davon unabhängig. Das leichtfertige Gerede über RauschGIFTE insbesondere auch durch Erwachsene -" es sei ja Alles nicht so schlimm" bringt unsere Jugend in die gesundheitsgefährdende Situation. Besonders schlimm empfinde ich es, dass bestimmte Politiker aus populistischen oder ideologischen Gründen hierbei den Schutz unserer Jugend bedenkenlos beiseite schieben. Diese Menschen kann man dann bei sonstigen Diskussionen über Jugendschutz nicht mehr ernst nehmen. Die Unterbindung des freien Verkaufs von Alkohol und Nikotin ist völlig unrealistisch. Leider wird selbst der Jugendschutz hierbei vernachlässigt.
Mit freundlichem Gruß
Volker Dornquast