Wie stehen Sie zur Europäischen Union und wie stellen Sie sich die Zukunft in Europa vor?
Lieber Herr G.
Ein weites Thema! Gerne gebe ich meine Gedanken weiter, auch wenn diese die Landtagswahl bzw. das Bundesland an sich nur indirekt betreffen:
Leider hat sich die Europäische Union aus meiner Sicht von ihrem Grundgedanken weit entfernt. Für mich war dieser, Handels- und Reisefreiheit, sowie kulturellen Austausch zu erleichtern/ zu verbessern.
Schon seit langer Zeit trifft das EU-Parlament (im Übrigen mit einer nicht von den Bürgern gewählten Präsidentin!) viele Entscheidungen, gerade z. B. im Bereich der Landwirtschaft und Normenkontrolle im alltäglichen Leben der hier lebenden Bürger, über gesamt Europa, ohne auf regionale Bedürfnisse einzugehen. An einem erlebten Beispiel: In Bayern bekommt man auf einer Alm mit Weide- und Muttertierhaltung ein Döschen Kondensmilch in Plastikverpackung neben der Kaffeetasse. Die in der Kühlung stehende Milch darf nicht ausgegeben werden. Das ist einfach grotesk.
Zukunftsvision: Subsidiarität muss gegeben sein, Länder-Finanzausgleich muss überdacht werden (es gibt enorme Diskrepanzen bei der Aufrechnung von BIP und Vermögen - z.B. Immobilien- und Sachwerten, Altersversorgung). Zollfreier Handel ohne Ausbeutung - einfach ein Mehr an Miteinander statt Konkurenz. Mein allergrößter Wunsch wäre ein Transparenz- bzw. Lobbyregister um Abläufe zu vermeiden, wie sie z. B. im Bereich der Impfstoffbestellung geschehen sind. Errichtung eines Bürgerrates, der auf die Bedürfnisse der Europäer in ihrer kulturellen Vielfalt sein Augenmerk richtet.