Frage an Verena Häggberg von Martin G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Häggberg,
Nehmen wir mal an, ein Wähler schwankt bei der Hamburger Wahl zwischen Ihrer Partei - der ödp - und der LINKEN. Welche Argumente würden Sie ihm nennen, um die ödp und nicht die LINKE zu wählen?
Sehr geehrter Herr Gramer,
wir sind sozial und ökologisch. Diese Verbindung finde ich sehr wichtig, weil ich glaube, dass die Umwelt- und die Sozialprobleme nur zwei Seiten derselben Medaille sind. Armut und Klimawandel sind Geschwister, vor allem in den sogn. Entwicklungsländern, aber auch bei uns. Man sagt der ödp ja gern nach sie sei konservativ. Mein Ding ist das nicht, aber was ich daran schätze ist, dass wir eine gewisse Bodenständigkeit haben, die nicht heute dies und morgen das will. Viele Themen, die heute in aller Munde sind, hat die ödp seit Jahren im Programm, z.B. den Klimaschutz, den demographischen Wandel, Demokratieabbau...
Bei den linken ist im Moment eine enorme Aufbruchstimmung, die ja auch ihre Berechtigung hat. Ich befürchte nur, dass die Energie irgendwann zu Ende geht und der Aktionismus nachlässt. Inhaltlich haben wir nicht so eine starke Ausrichtung auf Lohnarbeit., wir wollen auch Familienarbeit als Arbeit anerkennen. Bis hin zu der Frage die um das Grundeinkommen kreist: Wie viel Lohnarbeit brauchen wir in Zukunft überhaupt noch?
Außerdem bekommt die linke, wie ich vermute, Konzernspenden, so wie alle anderen Parteien - außer der ödp.
Man soll ja nach vorn und nicht zurück schauen, totzdem bestimmt Geschichte unsere Gegenwart. Wir hatten auch ein paar "Spinner" in der Partei, die politisch irgendwann unhaltbar wurden, das gibt es wohl überall, aber wir haben keine ehemaligen SEDler. Aber, so fair will ich sein, bei den Hamburger linken gibt es viele fähige Leute, die echt was bewegen wollen, wie in der ödp auch.
Die Entscheidung kann ich Ihnen nicht abnehmen, würde mich aber freuen, wenn der schwankende Wähler sich für die ödp entscheidet.
Herzlichst Verena Häggberg