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Verena Häggberg
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Frage von Maximilian B. •

Frage an Verena Häggberg von Maximilian B. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Häggberg,

was halten Sie eigentlich von der BILD-Zeitung?
Was halten Sie insbesondere von der zu Beginn dieser Woche gestarteten Hetzkampagne gegen Arbeitslose?
Erfüllen Ihrer ganz persönlichen Meinung zufolge Redakteure der BILD-Zeitung den Straftatbestand der Volksverhetzung?
Gruß
M.Burghardt

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Burghardt,

wir haben insgesamt ein Medienproblem, die Bildzeitung ist nur die Spitze des Eisbergs und Kampagnen, wie die gegen Hartz IV EmpfängerInnen sind traurige Höhepunkte in diesem Spiel. Die Medien machen die Meinung, aber sie schreiben auch, was schon Meinung ist, damit es von den Werbekunden gekauft wird. Da machen aber auch Laberblatt, Mogelpost usw. keine Ausnahme, da sieht es nur etwas harmloser aus. Dazu kommt noch, dass Hamburg medial besonders einseitig ist. Der Springer Konzern hat Hamburg fest im Griff. Auch die Wochenblätter gehören übrigens dazu. Auf der anderen Seite sind viele aber auch sehr auf die Medien fixiert. Nach dem Motto: Wenn das nicht in der Zeitung steht, muss ich mich nicht damit beschäftigen. Und andersherum. Andere Infokanäle, z.B. persönliche Kontakte, werden oft wenig genutzt.

Die soziale Stigmatisierung von Hartz IV (eigentlich SGB II) EmpfängerInnen ist darüber hinaus nicht nur ein Problem, das die Medien erzeugen. ich persönlich glaube, dass die soziale Spaltung der Gesellschaft in vermeindliche GewinnerInnen und VerliererInnen politisch gewollt oder doch zumindest geduldet wird, weil entscheidende Leute sehr gut daran verdienen. Die Angst bald zu den Verlierenden zu gehören, macht die Menschen gefügig und zerstört unsere Lebensgrundlage. Wer in diesem Land "Arbeitsplätze" ruft, darf alles machen. Die Elbe zu betonieren, die Luft verpesten, die Gene manipulieren... Und das Schöne daran: Hinterher fragt keiner, wieviele Arbeitsplätze tatsächlich entstanden sind.

Ob die Bildzeitung den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt, kann ich juristisch nicht beurteilen, politisch ist es fatal, sicher, aber es gibt offensichtlich genügend Leute, die dieses und andere Blätter kaufen und lesen. Hier ist auch die Bildungspolitik gefragt...

Herzlichst
Verena Häggberg